Frauenheilkunde up2date 2019; 13(05): 459-469
DOI: 10.1055/a-0828-3982
Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Klinische Relevanz des Ultraschalls in der Urogynäkologie

Christine Skala
,
Joscha Steetskamp
,
Stefan B. Albrich
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Publication History

Publication Date:
07 October 2019 (online)

Der Ultraschall ist aus der Diagnostik der Urogynäkologie mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Die 2-D-Perineal- und die Introitussonografie gehören zur Basisdiagnostik. Durch die 3-D-Sonografie werden weitere Informationen zur Verfügung gestellt, die Einblicke in die Ätiologie von Harninkontinenz und Genitaldeszensus geben. Dieser Beitrag soll die Ultraschalldiagnostik in der Urogynäkologie darstellen und den klinischen Bezug aufdecken.

Kernaussagen
  • Die 2-D-Perineal- und die Introitussonografie gehören zur Basisdiagnostik.

  • Eine einheitliche Darstellung der pelvinen Organe ist die Grundvoraussetzung für klinische Vergleiche und die Verwendung der Sonografie bei wissenschaftlichen Fragestellungen.

  • Im Ultraschall ist bei der Distensionszystozele ein wenig mobiler Blasenhals und ein Blasenboden, der tiefer als der Blasenhals zu liegen kommt, zu sehen.

  • Bei der Traktionszystozele lässt sich im Ultraschall der Blasenboden höher oder auf derselben Höhe wie der Blasenhals darstellen.

  • Während die 2-D-Sonografie die einzelnen Kompartimente mit den Organen gut darstellen kann, ermöglicht die 3-D-Ultraschalltechnik die Darstellung von bindegewebigen und muskulären Strukturen in allen drei Ebenen.

  • Bei einem Levatordefekt setzt der puborektale Muskel weiter lateral an. Dadurch entsteht eine Muskellücke zwischen der Harnröhre und dem R. inferior des Os pubis.

  • Der Hiatus genitalis wird ventral von der Symphyse, kaudal von der Puborektalisschlinge und lateral von den beiden Levatorbäuchen eingefasst und kommt in der Ebene der Hiatusenge gut zur Darstellung.