Frauenheilkunde up2date 2019; 13(05): 443-456
DOI: 10.1055/a-0828-4156
Geburtshilfe und Perinatalmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Antikörper gegen Erythrozyten und Thrombozyten in der Schwangerschaft und deren perinatales Management

Anja Fruth
,
Tania Elger
,
Christine Lindner
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Publication History

Publication Date:
07 October 2019 (online)

Ob irreguläre Antikörper gegen Erythrozyten oder Thrombozyten den Schwangerschaftsverlauf für Mutter oder Kind komplizieren, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dieser Artikel beleuchtet die Pathophysiologie der fetalen/neonatalen Hämolyse und das pränatale Management bei vorliegenden Alloantikörpern gegen Erythrozyten sowie Erkrankungen, die mit Allo- oder Autoantikörpern gegen Thrombozyten einhergehen.

Kernaussagen
  • Der kritische Titer für das Auftreten einer HDFN liegt bei den meisten Alloantikörpern bei 1 : 16, bei Kell-Antikörpern bei 1 : 4.

  • Ist ein kritischer Titer erreicht, so sind dopplersonografische Messungen der A. cerebri media alle 1 – 2 Wochen notwendig.

  • Bei einer Erhöhung der Vmax der A. cerebri media über 1,5 MoM besteht der Verdacht auf eine fetale Anämie.

  • Bei der F/NAIT sind die mütterlichen Thrombozyten normwertig.

  • Die Thrombozytenantikörper der ITP sind plazentagängig und können beim Feten und Neugeborenen selten eine Thrombopenie verursachen.