Hebamme 2019; 32(02): 4-5
DOI: 10.1055/a-0861-0265
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Risiko für postpartale Depression nach Notsectio

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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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Eine Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Notsectio und pp Depression. (Foto: V&P Photo Studio – stock.adobe.com)

Ein Forscher-Team um Valentina Tonei von der University of York hat die psychischen Folgen einer Notsectio für Erstgebärende untersucht. Dazu werteten die Wissenschaftlerinnen aus der UK MilleniumCohort Study Daten von Babys aus, die zwischen September 2000 und Januar 2002 in England geboren wurden. Dabei konzentrierten sie sich auf eine Gruppe von 5896 Frauen und untersuchten deren Risiko, innerhalb der ersten 9 Monate nach einer Notsectio eine Depression zu entwickeln. Hierbei berücksichtigten sie den möglichen Einfluss, der durch die Ressourcen des jeweiligen Krankenhauses entstehen kann, und die Tatsache, dass die Kohortenstudie keine Auskunft über die physische und psychische Gesundheit vor und während der Schwangerschaft gibt.

Tonei und Kolleginnen konzentrierten sich auf Erstgebärende, um den möglichen Einfluss früherer Geburtserfahrungen auf die psychische Gesundheit nach der Geburt ausschließen zu können. Sie kommen zu dem Schluss, dass diese Gruppe von Müttern ein um 15 % erhöhtes Risiko hat, nach der Geburt eine Depression zu erleiden. Die Forscherinnen fordern, dass bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung der Sectio auch die Kosten für die psychischen Folgen berücksichtigt werden. Zudem betonen sie die Wichtigkeit einer guten Betreuung nach der Geburt.

Quelle: Tonei V. Mother’s mental health after childbirth: Does the delivery method matter? Journal of Health Economics 2019; 63: 182-196