Neuroradiologie Scan 2019; 09(04): 270-273
DOI: 10.1055/a-0873-6778
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Poster Neuroradiologie Scan 4-2019

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Publication Date:
14 November 2019 (online)

 
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Abbildung 1: Arteriitis temporalis Vorstellung eines 73-jährigen Patienten mit Verdacht auf eine anteriore ischämische Optikusneuropathie des rechten Auges, bei Zustand nach anteriorer ischämischer Optikusneuropathie links. In der MRT-Untersuchung (a–f) sind am R. frontalis der A. temporalis superficialis beidseits langstreckige KM-Anreicherungen abzugrenzen, mural und perimural, sowie zusätzlich an der A. occipitalis beidseits. Darüber hinaus imponiert ein diffuses KM-Enhancement im M. temporalis beidseits. In der Sonografie sind im Verlauf der Rr. frontales beidseits korrespondierende Wandverdickungen bis 6 mm abzugrenzen, mit zusätzlichem Halo-Zeichen (g, h), sodass zusammenfassend das Bild einer floriden Riesenzellarteriitis besteht, welche histologisch bestätigt werden konnte. a, b T1w TSE fs nativ mit Darstellung der rechten A. temporalis superficilalis (a), welche nach KM-Gabe (b) ein deutliches murales sowie perimurales KM-Enhancement aufweist (roter Pfeil). c, d T1 TSE fs nativ mit Darstellung der A. occipitalis beidseits (c), welche nach KM-Gabe (d) ebenfalls mit deutlichen KM-Anreicherungen an der Gefäßwand imponieren (rote Pfeile). e, f T1 TSE fs nativ mit Darstellung des M. temporalis beidseits (e), mit deutlichem KM-Enhancement (f) im Rahmen einer entzündlichen Mitbeteiligung (markiertes Feld), welche bei bis zu 20 % der Patienten mit RZA beschrieben wird und mutmaßlich auf eine zusätzliche Entzündung der A. temporalis profunda zurückzuführen ist und bei manchen Patienten mit RZA Kauschmerzen verursachen kann. g, h 50-MHz-Ultraschalluntersuchung des rechten R. frontalis der A. temporalis superficialis mit einer deutlichen Verdickung der Arterienwand und konsekutivem Halo-Zeichen im Querschnitt (g) und Längsschnitt (h). Autoren: Dr. Patrick Langguth, Tim-Christian Piesch, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie]
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Abbildung 2: Neurofibromatose Typ 2 14-jährige Patientin, bei der im Kindesalter im Rahmen einer regulären Augenarztkontrolle bei Zustand nach Frühgeburt ein OP-bedürftiger Katarakt links diagnostiziert wurde. Im weiteren Verlauf Vorstellung der Patientin bei neu aufgetretener schlaffer Lähmung der linken Hand, Schwäche und Sensibilitätsstörungen im linken Bein sowie multiplen blassen Café-au-lait-Flecken. Im MRT des Gehirns und der spinalen Achse ließen sich multiple Raumforderungen des ZNS nachweisen. Die genetische Diagnostik bestätige den Verdacht einer Neurofibromatose Typ 2 (NF2), eine erbliche Tumorerkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang, die durch multiple Tumoren des Nervensystems gekennzeichnet ist. Typische NF2-assoziierte Tumoren sind Neurinome, Meningeome und spinale Ependymome. Charakteristisch sind die in etwa 90 % der Betroffenen zu findenden bilateralen vestibulären Schwannome, die bereits im jungen Erwachsenenalter auftreten. a Axiale T2w Sequenz. Ausgedehntes Neurinom unterhalb der Schädelbasis links mit Ummauerung der extrakraniellen A. carotis interna ohne höhergradige Stenosierung derselben. b Axiale T1w Sequenz nach KM-Gabe. Aufgetriebener, homogen KM-aufnehmender N. vestibulocochlearis rechts im Sinne eines Vestibularisschwannoms. Die Gegenseite weist ebenfalls ein Vestibularisschwannom auf, welches in dieser Schnittführung nicht erfasst ist. c Koronare T1w MPR Sequenz nach KM-Gabe. Konvexitätsmeningeom rechts frontal. d Koronare, dünne T2w Sequenz mit Fettunterdrückung. Gliose und Atrophie des N. opticus rechts auf dem Boden eines nicht mit abgebildeten Optikusscheidenmeningeoms im hinteren Drittel des Orbitatrichters. e Axiale T2w Sequenz. Umschriebene, signalangehobene Raumforderung links zerebellär, die in den KM-unterstützten Sequenzen eine anteilige Schrankenstörung aufweist, vereinbar mit einem Gliom. f Axiale, fettunterdrücke T1w Sequenz nach KM-Gabe. Von der Nervenwurzel L3 links ausgehende, kräftig KM-anreichernde Raumforderung mit Infiltration des angrenzenden M. psoas. [Autoren: Dr. Joe-Iven Watkinson, Dr. Patrick Langguth, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie]