Z Gastroenterol 2019; 57(04): 530
DOI: 10.1055/a-0877-0276
Mitteilungen der DGVS
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FARKOR – ein vielseitiges Modellprojekt in Kooperation mit der DGVS

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Publication Date:
09 April 2019 (online)

Am 1. Oktober 2018 startete FARKOR in den bayerischen Praxen – ein vom Innovationsfonds gefördertes Modellprojekt mit dem Ziel, die Sterblichkeit von Darmkrebs bei unter 50-Jährigen zu senken. FARKOR steht für „Vorsorge bei familiärem Risiko für das kolorektale Karzinom“. Etwa zehn Prozent der jährlichen Darmkrebs-Neuerkrankungen werden in Deutschland vor dem 50. Lebensjahr erkannt; diese Altersgruppe zeigt eine steigende Inzidenz. Einem Großteil dieser Fälle liegt ein familiäres oder erbliches Darmkrebsrisiko zugrunde.

In dem umfangreichen Projekt sollen daher Menschen, die direkte Verwandte mit Darmkrebs und dadurch ein familiär erhöhtes Darmkrebsrisiko haben, früh identifiziert werden und risikoangepasste Vorsorgemöglichkeiten erhalten. Die Identifikation der Risikopatienten erfolgt durch die Erhebung einer strukturierten Familienanamnese, bei der Patienten im Alter von 25 bis unter 50 Jahren von Ärzten in bayerischen Praxen nach Darmkrebserkrankungen in der Familie gefragt werden. Um diese Zielgruppe noch besser zu erreichen, werden zusätzlich neu an Darmkrebs erkrankte Personen (Indexpatienten) durch ihre Krankenkasse schriftlich über das erhöhte Risiko ihrer Verwandten informiert. Außerdem können sich Interessierte über eine eigens eingerichtete Informationswebsite mit Risikorechner auch selbst über ihr individuelles Erkrankungsrisiko informieren.