Z Orthop Unfall 2020; 158(03): 342-346
DOI: 10.1055/a-0921-8219
Case Report/Fallbericht

Myelonstent – eine neuartige Technik zum Schutz des Rückenmarks vor Tumorkompression

Article in several languages: English | deutsch
Peer Eysel
Clinic and Polyclinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Cologne
,
Christoph Baltin
Clinic and Polyclinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Cologne
,
Carolin Meyer
Clinic and Polyclinic for Orthopaedics and Trauma Surgery, University Hospital Cologne
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Zusammenfassung

Eine 59-jährige Patientin, die aufgrund einer thorakalen spinalen Metastase bei bekanntem Mammakarzinom 3 operative Eingriffe, Chemo- und auch Strahlentherapie innerhalb der letzten 2 Jahre erhalten hatte, stellte sich mit fortschreitender Ataxie in unserer Klinik vor. Die Beschwerden resultierten aus einer absoluten Spinalkanalstenose aufgrund des 4. Rezidivs einer singulären Metastase auf Höhe des 6. Brustwirbelkörpers. Nach ausführlicher Abwägung mit der Patientin wurde ein erneutes, radikales Tumor-Debulking auf den thorakalen Höhen 4 bis 7 durchgeführt und anschließend ein vollständig silikonbeschichteter, selbstexpandierbarer Stent um das Rückenmark dieser Höhen eingebracht, um eine mechanische Barriere zu schaffen, die das Rückenmark vor einer Tumorkompression schützt. Prä-, intra- und postoperativ erfolgte ein Neuromonitoring. Klinisch und elektrophysiologisch verbesserte sich die Ataxie nach der Operation. Radiologisch konnte im weiteren Verlauf kein erneutes Tumorwachstum intraspinal detektiert werden.



Publication History

Article published online:
12 August 2019

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York