Handchirurgie Scan 2019; 08(03): 153
DOI: 10.1055/a-0942-8476
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Michael Schädel-Höpfner
,
Michael Sauerbier
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Publication History

Publication Date:
23 September 2019 (online)

Liebe Leserinnen und Leser,

eine besondere Herausforderung für die Herausgeber von Handchirurgie Scan ist die Auswahl der Artikel, die wir Ihnen in der jeweils aktuellsten Ausgabe präsentieren. Dabei mangelt es nicht an der Anzahl und auch nicht an der Qualität der Publikationen, ebensowenig wie an deren thematischer Vielfalt. Tatsächlich ist es erstaunlich, in welchem Maße weltweit handchirurgisch geforscht und publiziert wird. Für Sie, unsere Leser, kann dies aber nur von Vorteil sein, sind Sie doch mit jeder Ausgabe unserer Zeitschrift durch die Lektüre der Referate und Diskussionsbeiträge auf dem neuesten Stand und vielen anderen ein Stück voraus.

Im ersten Teil dieser Ausgabe finden Sie sehr lesenswerte Diskussionsbeiträge zu Artikeln, die wir nicht unkommentiert lassen wollten – wegen der präsentierten Techniken, Ergebnisse und Konzepte. Titelthema ist diesmal die Technik der Beugesehnenrekonstruktion in Zone 2 mit dem weitgehenden Verzicht auf die epitendinöse Naht und dem Einschneiden (Venting) der Ringbänder, kombiniert mit einer frühaktiven Nachbehandlung. Hier befinden wir uns offensichtlich derzeit in einer Phase der Neuorientierung und des Umdenkens. Andere Operationsverfahren befinden sich ebenfalls noch in der praktischen Erprobung, allerdings mit unterschiedlichen klinischen Ergebnissen, wie zwei aktuelle Arbeiten zur skapholunären Instabilität zeigen. Während sich arthroskopische Techniken einer zunehmenden Popularität erfreuen, aber noch keine überzeugenden langfristigen Ergebnisse aufweisen können, leidet die Verbreitung der „SLAM-Technik“ unter zu kleinen Fallzahlen und einer weit verbreiteten Zurückhaltung wegen des hohen operativen Aufwandes. Weitere Kommentare beschäftigen sich mit Risikofaktoren nach Ringbandspaltungen, der Sinnhaftigkeit einer Retinakulumplastik am ersten Strecksehnenfach, der Form der Hautlappen bei der Syndaktylie-Trennung, den Nachteilen einer verzögerten Behandlung von Handinfektionen und Kosten-Nutzen-Analysen verschiedener Methoden für die mediokarpale Teilarthrodese (Four Corner Fusion) und die Entfernung der proximalen Handwurzelreihe (Proximal Row Carpectomy).

Mit weiteren Arbeiten zur Handwurzel beginnt der zweite Teil, so mit dem Vergleich gebräuchlicher Implantate für die mediokarpale Teilarthrodese und biomechanischen Überlegungen zur skapholunären Bandrekonstruktion, aber auch ernüchternden Ergebnissen nach skapholunärer Arthrodese. Die Bedeutung der Stabilität für die Skaphoidrekonstruktion bei Pseudarthrose wird durch eine weitere Arbeit belegt, die zeigt, dass durch die Verwendung winkelstabiler Platten eine Heilung auch bei fehlender Vaskularität möglich ist. Mehr als 30 referierte Publikationen machen den Aktuell-Teil wie stets sehr lesenswert.

Abgerundet wird diese Ausgabe durch die instruktiven CME-Beiträge zur Behandlung des Ulna-Impaktions-Syndroms und zu Indikation und Technik der Anwendung vaskularisierter Knochentransplantate bei Skaphoidpseudarthrose.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

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Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
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Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier