Neurologie up2date 2020; 03(03): 259-270
DOI: 10.1055/a-0948-7329
Epilepsie

Klinik, Diagnostik und Pathophysiologie der transienten globalen Amnesie (TGA)

Carolin Hoyer
,
Kristina Szabo

Bei der transienten globalen Amnesie (TGA) handelt es sich um eine vorübergehende, akut auftretende Gedächtnisstörung mit antero- und retrograder Amnesie für die Dauer von bis zu 24 Stunden ohne Bewusstseinsminderung oder weitere neurologische Ausfälle. Typisches Merkmal der TGA sind umschriebene hippokampale Läsionen in der Kernspintomografie, die am zuverlässigsten mit ca. 24 Stunden Latenz zur Episode nachgewiesen werden können.

Fazit

Take-Home Message

Die TGA ist eine vorübergehende und gutartige Störung des Gehirns ohne Folgeerkrankungen. Eine Therapie oder Prophylaxe existiert nicht, ist aber wahrscheinlich auch nicht notwendig.

Fazit

Take-Home Message

Obwohl in der Erforschung der Ursachen der TGA in den vergangenen Jahren unterschiedliche pathophysiologische Ansätze verfolgt worden sind, bleibt die Ätiologie weiterhin ungeklärt.

Kernaussagen
  • Die transiente globale Amnesie (TGA) ist gekennzeichnet durch eine plötzlich auftretende anterograde Amnesie, die dazu führt, dass sich die Betroffenen vorübergehend keine neuen Informationen merken können und daher wiederholt dieselben Fragen zu ihrer Umgebung stellen.

  • Eine begleitende retrograde Gedächtnisstörung ist häufig weniger schwer ausgeprägt.

  • Bei typischer und beobachteter Symptomatik sowie bei typischer Fremdanamnese kann die Diagnose in vielen Fällen klinisch durch einen erfahrenen Arzt gestellt werden.

  • Der MRT kommt eine besondere Bedeutung zu, da der Nachweis typischer Läsionen die Verdachtsdiagnose einer TGA im positiven Sinne stützen kann.

  • Die TGA stellt kein Risiko für eine spätere neurovaskuläre oder neurokognitive Erkrankung dar.

  • Trotz vielversprechender Ansätze und Hypothesen ist die Ätiologie der TGA ungeklärt.



Publication History

Article published online:
12 August 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York