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DOI: 10.1055/a-0966-2666
Gipsverbände zur Frakturbehandlung – Was brauchen wir überhaupt noch?
Authors

Trotz der in den letzten Jahrzehnten zunehmenden operativen Frakturbehandlung stellt die konservative Therapie mittels Gips weiterhin eine wichtige Behandlungsstrategie dar. Der Beitrag stellt die Standard-Gipsverbände an der oberen und unteren Extremität vor.
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Als Indikationen für Gipsverbände im Rahmen einer Frakturbehandlung gelten:
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perioperative Lagerungsmaßnahmen (Ruhigstellung bis zur Operation mit oder ohne Extension),
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Ruhigstellung bei Weichteil- und Gelenkverletzungen bei konservativer Therapie,
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in bestimmten Fällen einfache, nicht dislozierte Frakturen,
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Notfallsituationen bei nicht möglicher Operation.
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Der Patient ist über Risiken und Komplikationen ausführlich aufzuklären.
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Das Prinzip Reposition, Retention und Rehabilitation (3R-Regel) bestimmt sowohl die konservative als auch die operative Frakturbehandlung.
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Zur Anlage eines Gips- oder Kunstharzverbandes ist auf Folgendes zu achten:
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korrekte Lagerung der Extremität,
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die regelrechte Durchführung der Reposition,
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Einhaltung der Funktionsstellung der Gelenke,
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Wahl des geeigneten Verbandes.
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Eine umfassende Materialkunde und eine gute Technik sind vonnöten, um eine optimale konservative Frakturbehandlung zu gewährleisten.
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Gips- oder Kunstharzverbände müssen bei Fehlanlage zur Vermeidung von Komplikationen jederzeit gewechselt werden können.
Publication History
Article published online:
04 August 2020
Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York
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