TumorDiagnostik & Therapie 2019; 40(06): 387-388
DOI: 10.1055/a-0969-7036
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Das West-Nil-Virus

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Publication Date:
02 August 2019 (online)

Das West-Nil-Virus (WNV) ist eines der am weitest verbreiteten Arboviren (Akronym, engl. arthropod-borne viruses). Es wurde erstmals im Jahr 1937 im Blut einer fieberhaft erkrankten Frau im West-Nil-Distrikt Ugandas entdeckt. Jahrzehntelang wurden nur eher milde Ausbrüche und sporadische Fälle des zoonotischen West-Nil-Fiebers bekannt. Seit Mitte der 1990er Jahre beobachtet man jedoch zunehmend Ausbrüche schwerer und neuroinvasiver West-Nil-Erkrankungen des Menschen, in Nordamerika, im mittleren Osten und unlängst auch in Europa. Neben der steigenden WNV-Inzidenz ist neu, dass infolge wachsender europäischer Endemiegebiete hiesige Patienten WNV-Infektionen überwiegend autochthon und seltener während Fernreisen erwerben. Für das Jahr 2018 wurden dem European Centre for Disease Prevention and Control mehr als 2000 autochthone Fälle gemeldet.