Diabetologie und Stoffwechsel 2019; 14(06): 436-437
DOI: 10.1055/a-0979-8061
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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    Publication Date:
    12 December 2019 (online)

    Seit mehr als 10 Jahren sind die auf Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) basierenden Therapieprinzipien für die Therapie des Typ-2-Diabetes mellitus verfügbar. Beide Substanzklassen, die DPP4-Hemmer und die GLP-1-Rezeptoragnisten (GLP-1-RA), haben sich seither in den nationalen und internationalen Therapieempfehlungen oder Leitlinien fest etabliert [1]. Die GLP-1-RA sind allesamt Moleküle, die die Interaktion des nativen humanen GLP-1 (eines Peptidmoleküls) an seinem spezifischen Rezeptor reproduzieren. Alle bisher verfügbaren Substanzen müssen als Peptidhormone parenteral als subkutane Injektion täglich oder 1 × pro Woche von den Patienten selbst verabreicht werden. Der neue GLP-1-Rezeptoragonist Semaglutid wurde zusätzlich zu seiner Anwendung als wöchentliche Injektionstherapie auch als Tablette entwickelt [2], die 1 × pro Tag morgens im Nüchternzustand von den Patienten eingenommen werden muss. Die Bioverfügbarkeit von oralem Semaglutid ist zwar gering, aber ausreichend, um zum einen alle Wirkungen eines echten GLP-1-RA zu entwickeln, und ist zum anderen vergleichbar oder sogar besser stoffwechselwirksam als andere oral wirksame Therapieprinzipien.