Psychiatr Prax 2020; 47(01): 9-15
DOI: 10.1055/a-1033-2900
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Das Funktionale Basismodell der Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen – ein Update

The Functional Basic Model for the Psychiatric Care of Persons with Severe Mental Illness – an Update
Günther Wienberg
Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern, An-Institut der Universität Greifswald
,
Ingmar Steinhart
Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern, An-Institut der Universität Greifswald
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Publication Date:
07 January 2020 (online)

Das Funktionale Basismodell 3.0

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Günther Wienberg
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Ingmar Steinhart

Viele Strukturprobleme in der psychiatrischen Versorgungslandschaft sind seit der Psychiatrie-Enquete ungelöst und insbesondere für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen [1] fehlt eine grundlegende Neuausrichtung mit einem richtungsweisenden Zukunftsmodell. In dieser Zeitschrift haben die Autoren erstmals 2014 [2] ein funktionales Modell zur Beschreibung eines Mindeststandards für die gemeindepsychiatrische Versorgung schwer psychisch kranker Menschen vorgeschlagen, das zunächst auf den Bereich Behandlung begrenzt war, anschließend auf den Bereich der Teilhabeleistungen erweitert [3] und in einem Sammelband mit Praxisbeispielen ausführlich dargestellt wurde [4]. Als zentrale Grundlagen des Funktionalen Basismodells wurden die UN-Behindertenrechtskonvention, die S3-Leitlinie „Psychosoziale Therapien bei schweren psychischen Erkrankungen“ [5] und die Auswertung von krankenhausalternativen Behandlungsmodellen aus Deutschland [6] [7] [8] benannt. Das Modell ist sektor- und sozialgesetzbuchübergreifend angelegt, beschreibt die notwendigen Funktionen unabhängig von der institutionell-organisatorischen Ausformung und Finanzierung und kann als Grundlage zur Analyse und Weiterentwicklung regionaler Strukturen eingesetzt werden. Es versteht sich als Open-source-Konzept: offen für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Praxiserfahrungen und offen im Hinblick auf die institutionelle Umsetzung und die regionale Adaptation.