Der Klinikarzt 2019; 48(12): 531-535
DOI: 10.1055/a-1059-5236
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Schilddrüsenfunktionsstörungen

Ursachen und Therapie von Hyper- und Hypothyreosen
Joachim Feldkamp
1   Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie, Infektiologie, Klinikum Bielefeld, Bielefeld
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Publikationsdatum:
07. Januar 2020 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Bei den Schilddrüsenfunktionsstörungen sind Hyperthyreosen in der Klinik bedeutsamer als Hypothyreosen. Ursachen der Hyperthyreose sind bei jüngeren Menschen der Morbus Basedow und bei älteren Menschen eher autonome Funktionsstörungen; seltener sind Kontrastmittel- und Medikamenten-induzierte Hyperthyreosen. Hyperthyreosen werden initial mit Thyreostatika behandelt. Symptomatisch können ergänzend Betablocker gegeben werden. Die hyperthyreote Initialphase einer Hashimoto-Thyreoiditis oder die Hyperthyreose bei subakuter Thyreoiditis wird lediglich symptomatisch therapiert. Je nach Ursache kann mittelfristig eine Radiojodtherapie oder eine Schilddrüsenresektion notwendig werden. Das hypothyreote Koma ist sehr selten und bedarf intensivmedizinischer Behandlung. Leichte TSH-Erhöhungen können zunächst im Verlauf kontrolliert werden und müssen nicht immer behandelt werden. Auf der Intensivstation wird nicht selten ein low T3-/low T4-Syndrom (non-thyroidal illness-syndrome) beobachtet. Dieses benötigt meist keine Therapie.