Hebamme 2020; 33(04): 1
DOI: 10.1055/a-1074-0502
Editorial

Drogenkonsum und Schwangerschaft

Ein komplexes Thema und eine Herausforderung für die Hebammenarbeit

Die Möglichkeiten, auch in der Schwangerschaft Drogen zu konsumieren, sind so vielseitig wie die Wirkungsweisen der Suchtmittel selbst und wie der Grad der Abhängigkeit für Mutter und Kind. Dem Wunsch der Mutter, ein gesundes Kind zu gebären, stehen die Sucht und das Unvermögen gegenüber, auf Drogen zu verzichten. Wie gehen wir Hebammen damit um? Was sollten wir wissen? Mit dieser Ausgabe möchten wir Sie informieren und dazu beitragen, dass Sie die Situation besser einschätzen und sicher handeln können.

Die meisten Drogen gefährden die Gesundheit des Kindes schon intrauterin. Dr. med. Carmen Aschka und Dr. med. Andreas Gerhardt beschreiben ab Seite 30 Drogen, deren Konsum uns möglicherweise öfter begegnet, als wir denken. Mit einer angemessenen Betreuung können wir die Situation günstig beeinflussen. Die Autoren zeigen, wie dies am besten in interdisziplinärer Zusammenarbeit gelingt.

Wie sich das Thema in der praktischen Arbeit darstellen kann – von der Vermutung bis zur individuellen Begleitung – vermittelt Familienhebamme Christiane Knott. Mit konkreten Fallbeispielen berichtet sie sehr lebensnah aus ihrem Arbeitsalltag und gibt uns damit mehr Sicherheit für die Arbeit mit Suchtmittel konsumierenden oder abhängigen Frauen (Seite 40).

Als Hebammen sind wir ganz nah und oft sehr früh dran und können einiges dafür tun, dass auch Schwangere, die Drogen nehmen, ihre Kinder möglichst gesund zur Welt bringen. Mögen die Artikel dieser Ausgabe Sie dabei unterstützen.

Herzlichst,

Ihre Heidi Bernard

Herausgeberin DIE HEBAMME



Publication History

Article published online:
24 August 2020

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