Laryngorhinootologie 2020; 99(03): 166-167
DOI: 10.1055/a-1082-1486
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rippenknorpel zur Larynxrekonstruktion bei Chondrosarkom

Rib cartilage for laryngeal reconstruction in patients with chondrosarcoma
Alexander Baumann
1   Hals-, Nasen-, Ohrenklinik, HELIOS-Amper-Klinikum Dachau, Germany
,
Simone Graf
2   HNO, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Germany
,
Anna Maria Stefanie Buchberger
3   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Klinikum rechts der Isar der TU München, Germany
,
Katharina Storck
2   HNO, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Germany
,
Anja Pickhard
4   Hals-Nasen-Ohrenklinik, Technische Universität München, Germany
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Publication History

Publication Date:
08 January 2020 (online)

Fallbeschreibung

Wir berichten von einem 35-jährigen Patienten, der sich Anfang dieses Jahres mit einem seit 1,5 Jahren bestehenden Globusgefühl und rezidivierenden stechenden Schmerzen auf Höhe des Larynx linksbetont vorstellte. Es bestand keine Dysphagie, keine Dyspnoe und eine B-Symptomatik wurde verneint. Bei unauffälligem Spiegelbefund wurde durch den niedergelassenen HNO-Arzt eine Magnetresonanztomografie des Halses durchgeführt. Im Befund wurde als mögliche Ursache für das Globusgefühl eine Kehlkopfzyste auf Höhe der Plica vocalis links mit einer Ausdehnung von maximal 11 mm genannt. Bei Vorstellung in unserer Klinik zeigte eine Sonografie des Halses eine zystische Raumforderung dem Schildknorpel links anliegend, weshalb dem Patienten zur genauen Einordnung des Befundes eine Mikrolaryngoskopie bei Verdacht auf innere Laryngozele empfohlen wurde. Der Eingriff ergab schließlich keinen Anhalt für eine Pathologie des laryngealen Weichgewebes, sodass im Anschluss eine Feinschicht-Computertomografie des Larynx erfolgte. Der Befund zeigte eine hypodense, der Larynxwand auf Höhe der Glottis anliegende Formation links in gleicher Lokalisation wie auch in der Vor-MRT, mutmaßlich im Schildknorpel gelegen ([Abb. 1a]). In Befundzusammenschau mit der auswärtigen MRT ([Abb. 1b]) bestand der Verdacht auf einen chondrogenen Tumor. Daraufhin erfolgte eine transzervikale Probenentnahme zur histologischen Sicherung des Befundes. Differenzialdiagnostisch kamen ein Chondromyxofibrom und ein Low-grade-Chondrosarkom infrage. In beiden Fällen ist die komplette Entfernung des Tumors indiziert, weshalb wir uns zur Resektion und Rekonstruktion des Schildknorpels entschieden.