Laryngorhinootologie 2022; 101(07): 594-596
DOI: 10.1055/a-1089-3970
Der interessante Fall

Mediastinale Lymphadenopathie – Tuberkulose oder Tularämie?

Mediastinal Lymphadenopathy – Tuberculosis or Tularemia?
Hilte F. Geerdes-Fenge
1   Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten und Sektion Nephrologie, Universitätsmedizin Rostock
,
Micha Löbermann
1   Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten und Sektion Nephrologie, Universitätsmedizin Rostock
,
Philipp Warnke
2   Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, Universitätsmedizin Rostock
,
Annette Zimpfer
3   Institut für Pathologie, Universitätsmedizin Rostock
,
Emil C. Reisinger
1   Abteilung für Tropenmedizin und Infektionskrankheiten und Sektion Nephrologie, Universitätsmedizin Rostock
› Institutsangaben

Einleitung

Die Tularämie ist eine meldepflichtige, durch Francisella tularensis ausgelöste Infektionskrankheit. Die Hasenpest genannte Zoonose wird von infizierten Hasen, Kaninchen und kleinen Nagetieren übertragen [1]. Die Übertragung erfolgt direkt durch Kontakt mit infizierten Tieren oder indirekt durch Stiche von Zecken oder Mücken [2], durch die Ingestion von kontaminiertem Wasser oder frisch gepresstem Traubenmost [3] oder durch die Inhalation von kontagiösem Staub [4]. Infektionsdosis sind 10–50 Erreger bei Inhalation oder intrakutaner Inokulation [5]. In Deutschland werden dem Robert-Koch-Institut (RKI) jährlich zwischen 17 und 54 Fälle gemeldet [6]. Von einer erheblichen Dunkelziffer ist auszugehen: Antikörper gegen F. tularensis wurden bei 2,3 % der Untersuchten in Baden-Württemberg [7] und bei 2–5 % in Georgien [8] detektiert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
23. Juni 2022

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York