ergopraxis 2020; 13(04): 1
DOI: 10.1055/a-1101-4871
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

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Cornelia Paries
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Publication Date:
06 April 2020 (online)

Ins Schwarze treffen

Was haben Schnürsenkel binden, Kaffee aus einer Kanne in eine Tasse eingießen und Haare kämmen gemeinsam? Das sind nicht nur Alltagsaktivitäten, die die meisten von uns jeden Tag verrichten. All diese Tätigkeiten führen wir mit der gleichen schrägen Bewegung im Handgelenk aus: von radialer Extension hin zu ulnarer Flexion. Sie wird auch Dart Throwing Motion genannt, weil eben auch das Werfen von Dartpfeilen so funktioniert. Im Grunde führen wir die meisten alltäglichen Tätigkeiten mithilfe dieser Bewegung durch.

„Die meisten Alltagsbewegungen folgen einer Dart Throwing Motion.“

Die Dart Throwing Motion schont im Vergleich zu anderen Handgelenksbewegungen funktionell wichtige Bänder in der Handwurzel. Diesen Umstand können wir uns in der Behandlung zunutze machen.

Das Ligament zwischen Mond- und Kahnbein (Skapholunäres Band oder kurz SL-Band) ist das erste intrinsische karpale Band, das bei Handgelenksverletzungen Schaden nimmt. In unserem Lernartikel von Barbara Dopfer ab Seite 22 erfahren Sie, wie Sie eine SL-Band-Verletzung in vier Stufen konservativ behandeln können. Die Dart Throwing Motion nimmt bei den Übungen eine zentrale Rolle ein. Und auch wenn Sie nicht mit Pfeilen auf eine Zielscheibe werfen, ist die Wahrscheinlichkeit ziemlich hoch, dass Sie damit bei Ihren Klienten ins Schwarze treffen.

Ihre

Cornelia Paries