Z Orthop Unfall 2021; 159(04): 397-405
DOI: 10.1055/a-1107-3398
Original Article/Originalarbeit

Retrospektive vergleichende Untersuchung zum Einfluss auf die Qualität bei primärer Hüftendoprothetik durch EndoCert-Zertifizierung an einem kommunalen Krankenhaus

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Philipp Bergschmidt
1   Department for Orthopaedic Surgery, Trauma Surgery and Hand Surgery, Rostock Suedstadt Hospital
2   Orthopaedic Clinic and Outpatient Department, University Medical Centre Rostock
,
Jan Pawel Maruniewicz
1   Department for Orthopaedic Surgery, Trauma Surgery and Hand Surgery, Rostock Suedstadt Hospital
,
Thomas Westphal
1   Department for Orthopaedic Surgery, Trauma Surgery and Hand Surgery, Rostock Suedstadt Hospital
,
Annett Klinder
2   Orthopaedic Clinic and Outpatient Department, University Medical Centre Rostock
,
Wolfram Mittelmeier
2   Orthopaedic Clinic and Outpatient Department, University Medical Centre Rostock
› Institutsangaben

Zusammenfassung

Die EndoCert®-Initiative stellt definierte Anforderungen an die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität für zertifizierte EndoProthetikZentren in Deutschland. Inwieweit der Zertifizierungsprozess in der Lage ist, die Qualität der endoprothetischen Versorgung von Hüft- und Kniegelenken zu verbessern, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Ziel der vorliegenden retrospektiven Untersuchung ist es, eine Änderung der Qualität der primären Hüftendoprothetik an einem kommunalen Krankenhaus vor und nach dem Zertifizierungsprozess zu prüfen. Es wurden alle primären Hüftendoprothesenimplantationen (n = 366) aus 3 unterschiedlichen Behandlungszeiträumen (Gruppen) zwischen 2013 und 2016 retrospektiv eingeschlossen. In der Gruppe 1 erfolgte die Behandlung ohne zertifizierte Behandlungsstandards, in der Gruppe 2 nach Einführung von EndoCert-Behandlungsstandards ohne vorliegendes Zertifikat und in Gruppe 3 mit vorliegendem Zertifikat. Die Ergebnisqualität wurde anhand von Qualitätsindikatoren der EndoCert-Initiative und weiterer selbst definierter Indikatoren analysiert und ausgewertet. Die Ergebnisse können Verbesserungen in der Ergebnisqualität durch den Zertifizierungsprozess (u. a. Schnitt-Naht-Zeit, Pfannenpositionierung, Stielpositionierung, Bluttransfusionsrate, intraoperative periprothetische Frakturen) darstellen, auch wenn die Ergebnisse nicht in allen Fällen signifikant sind und Limitationen berücksichtigt werden müssen. Die dargestellten positiven Effekte des Zertifizierungsprozesses rechtfertigen den personellen, zeitlichen und finanziellen Aufwand. Die Erweiterung der Qualitätsindikatoren im Rahmen des Zertifizierungsprozesses kann zur Überprüfung der Ergebnisqualität beitragen und die Qualität der Behandlung verbessern.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. März 2020

© 2020. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany