Neonatologie Scan 2020; 09(02): 111-112
DOI: 10.1055/a-1120-0032
Aktuell
Hyperbilirubinämie

Kernikterus: eine Folge von Frühentlassungen?

Trotz der Existenz einer effektiven Behandlung in Form der Fototherapie stieg in Dänemark von 2000 und 2007 die Inzidenz der schweren neonatalen Hyperbilirubinämie an. Ziel der Studie von Donneborg et al. war, die Ätiologie und Inzidenz der Hyperbilirubinämie und der akuten Bilirubin-Enzephalopathie (ABE) im Hinblick auf veränderte demografische, klinische und therapeutische Parameter zu erfassen und Zusammenhänge von maximalem Gesamtserumbilirubin (TsBmax), ABE-Phasen und Kernikterus (KSD) herzustellen.

Fazit

In dieser dänischen Studie zeigte sich eine hohe Inzidenz für eine extreme Hyperbilirubinämie. Ein Grund könnte die frühe Entlassung nach der Geburt sein, sodass diese einen Risikofaktor für eine Hyperbilirubinämie darstellt. Als Risikofaktor für KSD ist ein TsB ≥ 600 µmol/l (35,1 mg/dl) bei fortgeschrittener ABE anzusehen, sodass dieser als kritische Grenze eingeführt wurde. Die Studie bestätigt, dass Leitlinien zur Überwachung und Therapie des Neugeborenen-Ikterus bedeutsam sind.



Publication History

Article published online:
27 May 2020

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