Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2020; 14(02): 117-118
DOI: 10.1055/a-1128-6064
Gesellschaftsnachrichten
Mitteilungen der Deutschen Adipositas Gesellschaft

Früher Therapiebeginn zeigt Erfolge, aber die Versorgung ist mangelhaft

Neue S3-Leitlinie zur Prävention und Therapie der Adipositas im Kindes- und Jugendalter

München, 25. Februar 2020 Werden Kinder mit schwerem Übergewicht (Adipositas) bereits im Kindergarten oder im Grundschulalter therapiert, ist die Chance auf eine erfolgreiche Gewichtsstabilisierung bzw. -abnahme gut, so die mutmachende Botschaft der neuen S3- Leitlinie zur Prävention und Therapie der Adipositas im Kindes- und Jugendalter. „Die erreichbaren Therapieeffekte sind zwar gering und entsprechen oft nicht den hohen Erwartungen der Betroffenen. Sie wirken sich aber positiv auf die weitere Gesundheit der Kinder und auf mögliche metabolische, Herz-Kreislauf- sowie weitere Folgeerkrankungen im Erwachsenenalter aus“, so Privatdozentin Dr. med. Susann Weihrauch-Blüher, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter (AGA) der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG). „Besonders für die Adipositastherapie bei Kindern gilt ‚ambulant vor stationär‘– aber weder die notwendigen Versorgungsstrukturen noch eine ausreichende Finanzierung sind hierfür gewährleistet. Das muss sich dringend ändern!“, apelliert Privatdozentin Dr. med. Susanna Wiegand, Vizepräsidentin der DAG, an Politik und Krankenkassen. „Kinder brauchen bessere Chancen, gesund aufzuwachsen, damit Adipositas gar nicht erst entsteht. Hier brauchen wir effektivere verhältnispräventive Unterstützung seitens der Politik!“, fordert DAG-Präsidentin Prof. Dr. med. Martina de Zwaan.



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Article published online:
14 May 2020

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