Neuroradiologie Scan 2021; 11(01): 8-11
DOI: 10.1055/a-1133-1757
Poster

Poster Neuroradiologie Scan 1-2021

 
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Abbildung 1: 60-jährige Patientin mit unklarem Infekt bei bekanntem multiplen Myelom wurde zur stationären Abklärung aufgenommen. Es wurde eine Pneumonie festgestellt (Nachweis u. a. von Aspergillus fumigatus und CMV in der bronchoalveolären Lavage). Im Verlauf traten eine Dysarthrie und Paraparese rechts auf. Im cCT zeigte sich eine links thalamokapsuläre ovaläre Hypodensität (b) mit geringer Pellottierung des III. Ventrikels. Nebenbefundlich lagen Osteolysen der Schädelkalotte bei bekanntem multiplen Myelom vor (a). Zum Zeitpunkt der Bildgebung war der Liquorbefund unauff ällig. Ergänzend wurde ein cMRT durchgeführt, welche eine T2-hyperintense, latt berandete, thalamische Raumforderung mit geringem perifokalem Ödem zeigte (c, d, h). Zudem zeigt die Läsion eine randständige Suszeptibilitätsstörung (g), Diff usionsrestriktion (f) und KM-Enhancement (e) auf. In der Zusammenschau des immunologischen Status, des Aspergillusnachweises im Sputum und der Bildgebung wurde die Arbeitsdiagnose „zerebrales Asperigillom“ gestellt und die antimykotische Therapie angepasst. Zerebrale Aspergillome treten vornehmlich bei immunsupprimierten Patienten als Komplikation einer extrakraniellen Aspergillus Infektion auf; entweder per continuitatem bei Befall der Nasennebenhöhlen oder durch eine hämatogene Streuung. Bei einer Abszessformation ist am häufi gsten der supratentorielle kortikomedulläre Übergang betroffen. Typisch sind die hier dargestellten randständigen Diff usionsrestriktionen, Suzeptibilitätsstörungen und KM-Anreicherungen. Im Verlauf wurden im Serum und Liquor Aspergillus-fumigatus-Antigene nachgewiesen. Unter Therapie zeigte sich eine Besserung der klinischen Symptomatik. a cCT, Knochenfenster. b cCT, Weichteilfester. c T2w FLAIR-Sequenz axial. d T1w Sequenz koronar. e T1w Sequenz nach KM-Gabe. f DWI und ADC-Karte. g SWI. h T2w TSE-Sequenz koronar [Autorin: Larissa Jank, Dr. Friederike Austein, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für neuroradiologische Diagnostik und Intervention]
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Abbildung 2: Eine 62-jährige Patientin wurde mit akuter linksseitiger Hemiparese 2 Stunden nach einer diagnostischen Koronarangiografie vorgestellt. Nach Durchführung einer zerebralen CT wurde ein Gefäßverschluss und eine Ischämie ausgeschlossen. Im nativen Schädel-CT waren ausgeprägte subarachnoidale sowie geringer kortikale Hyperdensitäten der rechten Hemisphäre mit KM-ähnlichen Dichtewerten sowie eine geringe kortikal betonte ödematöse Schwellung abzugrenzen. Eine unmittelbar durchgeführte kraniale MRT zeigte einen unauffälligen zerebralen Befund ohne Nachweis von Suszebilitätsartefakten oder Diffusionsstörungen, sodass eine KMinduzierte Enzephalopathie diagnostiziert wurde. Unter Flüssigkeitssubstitution remittierten die klinischen Symptome nach 48 Stunden vollständig und dauerhaft. Die KM-induzierte Enzephalopathie ist eine seltene, aber relevante Differenzialdiagnose bei Patienten mit akut fokalen oder generalisierten neurologischen Symptomen nach Exposition gegenüber jodhaltigem KM. a-c Nativ-CT mit subarachnoidalen gyriformen Hyperdensitäten mit Dichtewerten von ca. 100 HU rechtshemispärisch mit begleitender geringer ödematöser Hirnschwellung. d Unauffällige Diffusionssequenz ohne Nachweis einer Diffusionsstörung. e Unauffällige SWI-Sequenz ohne Nachweis von Suszeptibilitätsartefakten. f Unauffällige FLAIR-Sequenz ohne Nachweis pathologischer Veränderungen. [Autoren: Dr. Christian Gernhardt, Dr. Cornelius Deuschl, Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie)]


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Article published online:
07 April 2021

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