Diabetologie und Stoffwechsel 2020; 15(03): 175
DOI: 10.1055/a-1140-6147
Editorial

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

viele von Ihnen haben sicher auch die Folgen der Corona-Virusinfektionen für die Versorgungssituation in unserem Gesundheitssystem begleitet. Mehrere Länder beobachten, dass weniger Patienten in Notfallzentren oder in ambulanten Einrichtungen untersucht und behandelt werden. Aus Sorge vor einer Infektion mit dem Coronavirus vermeiden oder verzögern offenbar einige Patienten eine Vorstellung in einer Gesundheitseinrichtung. Da sich zusätzlich wegen der allgemeinen Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen (z. B. geschlossene Sportvereine oder Fitnessstudios, keine Gruppenveranstaltungen) die Möglichkeiten zur Fortsetzung einer Lebensstilbehandlung, aber auch für strukturierte Gruppenschulungen einschränken, kann die Coronavirus-Pandemie gerade auch für Menschen mit Diabetes mellitus indirekt nachteilige gesundheitliche Entwicklungen begünstigen. Im täglichen Kontakt mit unseren Patienten sollten wir aufmerksam sein, ob sich z. B. die Stoffwechseleinstellung verschlechtert oder eine Zunahme des Körpergewichts auftritt. In jedem Fall sollte auf die Fortsetzung der individualisierten Therapiestrategien geachtet werden. In der vorliegenden Ausgabe von Diabetologie und Stoffwechsel kann eine Übersichtsarbeit von Herrn Juris Meier aus Bochum zusätzliche Impulse geben, wie eine bessere Einstellung gelingen kann. Dabei liegt der Schwerpunkt auf einer stationären multimodalen Behandlung.



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Article published online:
19 June 2020

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