Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(02): 72-77
DOI: 10.1055/a-1158-0245
Aktuell diskutiert

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie e. V. (DGS) zum IQTiG-orbericht (Stand 16. August 2019) „Planungsrelevante Qualitätsindikatoren.Weiterentwicklung zur Eignungsprüfung weiterer Indikatoren, Herstellung eines Fachabteilungsbezugs und zurWeiterentwicklung von Maßstäben und Kriterien zur Bewertung“

Für den Fachbereich Mammachirurgie

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir bedanken uns für die Zusendung des Vorberichts „Planungsrelevante Qualitätsindikatoren. Weiterentwicklung zur Eignungsprüfung weiterer Indikatoren, Herstellung eines Fachabteilungsbezugs und zur Weiterentwicklung von Maßstäben und Kriterien zur Bewertung“.

Wenn wir uns als Fachgesellschaften Deutsche Gesellschaft für Senologie e. V. (DGS) und Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) auch prinzipiell freuen, dass offensichtlich keine Zweifel daran bestehen, dass die gegenwärtig verwendeten sogenannten planungsrelevanten Qualitätsindikatoren für qualitätsorientierte Krankenhausplanung nicht geeignet sind und deshalb der Bedarf zur Weiterentwicklung und Überarbeitung gesehen wird, verweisen wir in der grundsätzlichen Einschätzung zur Funktionalität von Qualitätsindikatoren für die Krankenhausplanung auf die Ausführungen der Arbeitsgruppe operative Gynäkologie der DGGG, die Ihnen mit gleicher Post zugegangen sind.

Die vorgegebene Methodik der Auswahl der planungsrelevanten Qualitätsindikatoren gibt vor, dass diese auf dem bislang eingesetzten Qualitätssicherungsverfahren basieren sollen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Die in der klinischen Medizin, der Qualitätssicherung und in Leitlinien erarbeiteten und verwendeten Qualitätsindikatoren leisten hervorragende Dienste – für den Zweck, zu dem sie entwickelt wurden. Sie wurden aber ausnahmslos entwickelt als Aufgreifkriterien, um die Komplexität der stationären Behandlung eingehender zu beleuchten. Die Eignung zur Planungsrelevanz war nie das Ziel. Deshalb sind sie für die Zweckbestimmung Krankenhausplanung ungeeignet. Viele, aber nicht alle leiten sich aus Leitlinien her, und selten wurde ihre Eignung als QI von allen beteiligten Expertinnen und Experten ausnahmslos bejaht. Weder einzelne Qualitätsindikatoren, ebenso wenig wie eine Kombination mehrerer sind geeignet, ein unzweifelhaftes Bild über die Qualität einer Fachabteilung zu liefern. Sollen sie für die Krankenhausplanung verwendet werden, ist dies aber zu fordern. Daher sind die vorhandenen QI als planungsrelevante QI zur Abbildung einer unzureichenden Qualität einer ganzen Fachabteilung nicht geeignet.

Im Folgenden gehen wir für den Bereich Brustchirurgie detailliert auf offensichtliche Probleme ein.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
25. Juni 2020

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