Z Geburtshilfe Neonatol 2020; 224(04): 173-174
DOI: 10.1055/a-1185-5060
Editorial

Ein aktueller Schwerpunkt, eine gute Neuigkeit und ein dankbares „Adieu“

Dominique Singer
1   Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Zentrum für Geburtshilfe, Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Eppendorf (UKE)
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Liebe Leserinnen und Leser

ein halbes Jahr ist nun vergangen, seit wir der herannahenden Pandemie sorgenvoll entgegenblickten, und dank eines vergleichsweise stabilen Gesundheitswesens in Verbindung mit früh einsetzenden Vorsichtsmaßnahmen und einer inzwischen realistischer einzuschätzenden Virulenz des Erregers haben sich die schlimmsten Befürchtungen hierzulande glücklicherweise nicht bewahrheitet. Doch statt einer Erleichterung über die aufgegangene „Flatten-the-curve“-Strategie zu weichen, hat sich die anfängliche Sorge in eine anhaltende Hab-Acht-Stellung gewandelt. Grund hierfür ist die Angst vor der Unberechenbarkeit des Erregers, die infektiologisch (zumal angesichts der Abläufe in anderen Ländern) durchaus berechtigt ist, aber durch hartnäckig kursierende Absolutzahlen ohne Bezugsrahmen (hinsichtlich des relativen Anteils der Positiven an den Getesteten, der Symptomatischen an den Positiven, der Hospitalisierten an den Symptomatischen usw., jeweils gemessen an Größe und Altersstruktur der Bevölkerung) noch zusätzlich und mitunter unangemessen geschürt wird.



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Article published online:
24 August 2020

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