Z Orthop Unfall 2021; 159(06): 624-630
DOI: 10.1055/a-1200-2544
Original Article/Originalarbeit

Praktisches Jahr in Orthopädie und Unfallchirurgie – die kollegiale Staffelstabübergabe in die Weiterbildung?

Article in several languages: English | deutsch
Richard Kasch
1   Department for Orthopaedics and Orthopaedic Surgery, Greifswald Medical University
,
Eva Abert
1   Department for Orthopaedics and Orthopaedic Surgery, Greifswald Medical University
,
Nina Kolleck
2   University Chair for Political Education, Faculty for Social Sciences and Philosophy, Leipzig University
,
Mohamed Ghanem
3   Department for Orthopaedics, Trauma and Plastic Surgery, Leipzig University
,
Susanne Froehlich
4   Orthopaedic Clinic and Outpatient Department, University Medical Centre Rostock
,
André Hofer
1   Department for Orthopaedics and Orthopaedic Surgery, Greifswald Medical University
,
Arndt Peter Schulz
5   Department for Orthopaedics and Trauma Surgery, BG Trauma Centre Hamburg
,
Georgi Wassilew
1   Department for Orthopaedics and Orthopaedic Surgery, Greifswald Medical University
,
Stephanie Herbstreit
6   Department for Orthopaedics and Trauma Surgery, Essen University Medical Hospital
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Einleitung Das Praktische Jahr (PJ) ist die letzte Ausbildungsstation im Medizinstudium. Unklar ist sowohl die Praktikumswahrnehmung seitens der Medizinstudierenden als auch die Identifikation von Motivatoren für eine anschließende Weiterbildung in Orthopädie und Unfallchirurgie (O & U).

Methode Wir analysierten die Angaben von 146 PJlern (46,7% weiblich), die ihr Tertial in O & U absolviert hatten. Aus der Evaluation flossen 37 Items in die Analyse ein. Die Teilnehmer, die sich nach ihrem PJ vorstellen konnten, auch die Weiterbildung in O & U zu absolvieren (O & U-Ja) wurden getrennt von denen analysiert, die dies verneinten (O & U-Nein) und miteinander verglichen.

Ergebnisse Insgesamt gaben 123 (83,7%) PJler an, auch ihre Weiterbildung in O & U machen zu wollen (O & U-Ja), 18 (12,8%) verneinten dies (O & U-Nein), 6 (4,1%) waren noch unentschlossen. In Geschlecht und Alter unterschieden sich diese beiden Gruppen nicht (Geschlecht: Chi² = 2,50, p = 0,114; Alter: F [1, 93] < 1, p = 0,764). PJler mit einer positiven Einstellung zur Weiterbildung in O & U (O & U-Ja) evaluierten ihr Tertial bei Praxisbezug, Selbstständigkeit, Sicherheit in Anamnese und Diagnosefindung und klinischen Problemlösungsfähigkeiten signifikant besser.

Diskussion Beurteilungen zur Zufriedenheit im Praktischen Jahr sind erforderlich, um diesen Studienabschnitt kontinuierlich zu verbessern und die Studierenden durch ein erfolgreiches PJ-Tertial für die Weiterbildung in diesem Bereich zu gewinnen. Womöglich werden Ausbildungsstätten, die die in dieser Evaluation gezeigten Faktoren bereits in der PJ-Ausbildung betonen, zukünftig eher in der Lage sein, den fachlichen Nachwuchs an sich zu binden, werden doch in der personellen Akquise die Weichen bereits sehr früh gestellt.



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Article published online:
23 September 2020

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