CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2021; 81(02): 191-199
DOI: 10.1055/a-1207-0557
GebFra Science
Review/Übersicht

Hat die Ernährung einen Einfluss auf die Endometriose?

Article in several languages: English | deutsch
Martina Helbig
Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
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Anne-Sophie Vesper
Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
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Ines Beyer
Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
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Tanja Fehm
Klinik für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
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Zusammenfassung

Die Endometriose ist eine hormonabhängige, chronisch entzündliche Erkrankung der Frau im gebärfähigen Alter. Die Ätiologie und Pathogenese der Endometriose sind bis heute nicht abschließend geklärt. Für andere Krankheiten, z. B. sog. „lifestyle diseases“ ist ein Zusammenhang zwischen Ernährung und Pathogenese bereits erforscht und belegt. Hinsichtlich dieser Erkenntnisse taucht immer wieder die Frage auf, ob und wie eine gezielte Ernährung und Lebensweise auch die Krankheitsentstehung und den Verlauf einer Endometriose beeinflussen können. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die aktuelle Datenlage zu ordnen und herauszuarbeiten, welchen Einfluss die Ernährung auf die Entstehung der Endometriose bzw. auf eine bereits manifestierte Erkrankung haben könnte. Für eine gezielte, wissenschaftlich fundierte Empfehlung oder einen detaillierten Ernährungsplan reichen die vorliegenden Studienergebnisse bislang nicht aus. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Ein positiver Effekt auf die Symptome einer Endometriose (insbesondere der Dysmenorrhö) wird Fischölkapseln in Kombination mit Vitamin B12 zugesprochen. Negativ wirken sich Alkohol sowie die gesteigerte Aufnahme von rotem Fleisch und Transfetten aus. Die Ergebnisse der aufgeführten Studien im Hinblick auf Gemüse und Obst, Milchprodukte, ungesättigte Fettsäuren, Ballaststoffe, Sojaprodukte sowie Kaffee sind nicht eindeutig. Es gelten daher die allgemeinen Empfehlungen zu einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung entsprechend den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. sowie der Verzicht auf Alkohol. Um konkretere Empfehlungen herleiten zu können, bedarf es weiterer Studien, die den Einfluss der Ernährung auf die Endometriose erforschen.



Publication History

Received: 05 May 2020

Accepted: 24 June 2020

Article published online:
08 February 2021

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