Aktuelle Dermatologie 2020; 46(10): 416
DOI: 10.1055/a-1211-3246
Derma-Fokus
Buchbesprechung

Minimalinvasive nichtoperative Methoden in der Gesichtsästhetik

Dieses deutschsprachige Werk wurde von zwei Herausgebern zusammengestellt, beide plastische Chirurgen. Die zehn Autoren stammen aus unterschiedlichen Disziplinen, aus der plastischen Chirurgie, aus der Biochemie und Molekularbiologie, aus der Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, aus der Zahnmedizin, aus der Haarforschung und eine Autorin aus der Dermatologie, Frau Prof. Kerscher. Das erste große Kapitel befasst sich mit den Behandlungsaufgaben und stellt die ästhetischen Zonen vor, die Indikationen, die Gesichtsbetrachtung und Alterungsproezesse allgemein, an Haut, Fett, Bindegewebe, Muskeln und Knochen. Im zweiten Kapitel finden sich die minimalinvasiven Maßnahmen. Es umfasst die ablativen Maßnahmen mit chemischem und mechanischem Peeling, die Volumenaddition und Volumenverschiebung mit Filler, Fadenlift und Eigenfett, die Regeneration mit Needling, Platelet-Rich-Plasma-Therapie und Eigenfett, die Mukselrelaxanzien mit Botulinumtoxin, die Volumenreduktion mit Kryolipolyse und die photonischen Therapieverfahren mit Lasermedizin und Plasmamedizin. Das dritte Kapitel beinhaltet alle ästhetischen Zonen wie oberes, mittleres, unteres Gesichtsdrittel, Mund, Lippen, Zähne, Hals, Ohren, Nase und die Kopfbehaarung mit den typischen Erscheinungsbildern beim Altern und den jeweilig passenden minimalinvasiven Methoden.

Ein großer Literaturteil mit aktueller weiterführender Literatur nach jedem der drei großen Kapitel belegt den evidenzbasierten Anspruch des Werkes. Ein Stichwortverzeichnis, als Serviceteil benannt, findet sich am Ende des Buches. Bilder und Grafiken sind in großer Zahl und in guter Qualität zu finden. Bei den Patientenbildern werden zu den verschiedenen ästhetischen Zonen immer wieder dieselben Menschen dargestellt, ein gelungener Ansatz, um den Leser nicht mit zu viel unterschiedlichem Bildmaterial zu verwirren und in der Systematik zu bleiben. Zu den einzelnen Lokalisationen im Bild wird eine mögliche Palette der Interventionen als Tabelle daneben dargestellt und auch direkt das Ergebnis nach der Maßnahme gezeigt. Über Springer Nature sollen auch ergänzende Video-Apps zugänglich sein. Besondere Empfehlungen zur Vorsicht beim technischen Vorgehen und unerwünschten Effekten sind in Merkkästen gut sichtbar untergebracht, zudem wichtige Tipps und Tricks. Die Textteile sind erfreulich knapp und komprimiert. Die Didaktik ist durch die Auswahl und Gliederung der Thematik, Abbildungen und Grafiken hervorragend. Es handelt sich um ein gelungenes Lehr- und Nachschlagewerk mit exzellentem Preis- und Leistungsverhältnis.

Christiane Bayerl, Wiesbaden



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Article published online:
12 October 2020

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