Rofo 2021; 193(03): 317-318
DOI: 10.1055/a-1214-7000
The Interesting Case

UTROSCT – Eine seltene, potenziell maligne Differenzialdiagnose der Uterustumoren

Moritz Müller
1   Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
,
Enikö Berkes
2   Klinik für Gynäkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
,
Christoph Fraune
3   Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
,
Markus Sauer
4   Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Germany
› Author Affiliations

Einleitung

Der „Uterine Tumor Resembling Ovarian Sex Cord Tumor“ (UTROSCT) ist eine äußerst seltene Neoplasie des Uterus, von der seit ihrer Erstbeschreibung im Jahr 1945 weniger als 100 Fälle berichtet wurden [Schraag SM et al. Gynecol Oncol Rep 2017; 19: 53–56]. Pathologisch entspricht die Entität einem Uterustumor, der jedoch Merkmale mesenchymaler Tumoren der Keimstränge („sex cords“) aufweist, welche ansonsten vorwiegend im Ovar auftreten (Granulosazelltumor, Fibrom/Thekom u. a.). Die Tumorbiologie des UTROSCT ist nicht vollständig geklärt. Die Erkrankung ist potenziell maligne, d. h. es besteht die Möglichkeit der Metastasierung, ebenfalls sind Rezidive nach Resektion in der Literatur beschrieben [Kuznicki ML et al. Gynecol Oncol Rep 2017; 22: 64–68]. Bei den meisten Tumoren hat sich allerdings ein günstiger („klinisch benigner“) Verlauf gezeigt. Aufgrund der Seltenheit des UTROSCT sind bisher keine radiologischen Diagnosekriterien etabliert. Die Abgrenzung zu benignen, häufigen Entitäten, insbesondere Leiomyomen, stellt eine differenzialdiagnostische Herausforderung für die Bildgebung dar.



Publication History

Article published online:
30 July 2020

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