Abstract
Background In Germany, following the principle “sickest first”, patients awaiting liver transplantation
(LTPL) are often transplanted with high MELD score and run the risk that they can
no longer be transplanted, getting “too sick for transplant”.
Methods In a retrospective single-center study, we analyzed the mortality of adult patients
on the waiting list for LTPL during the years 2014 to 2017. To stratify risk factors,
we compared characteristics of deceased and transplanted patients.
Results The main reasons for mortality were sepsis (42.9 %), malignancy (24.3 %) and bleeding
(10.0 %). Risk factors for mortality (OR, univariate logistic regression, p < 0.05)
were acute on chronic liver failure (ACLF), loss of E-MELD, sepsis, pneumonia, proof
of pathogens, candidemia, stay at ICU, multiple organ failure and mechanical ventilation.
Multivariate analysis revealed pneumonia (p < 0.001) and high MELD (p = 0.031) as
risk factors. Transplantation was more likely in patients with E-MELD. We suggest
a Waiting List Mortality Index for Transplantation (WMIT), by dividing deceased patients
to transplanted patients to assess mortality. Average WMIT in our cohort was 0.65.
Conclusions Mortality on the waiting list is mainly determined by pneumonia and infections in
high-MELD patients. Therefore, patients with ACLF after infections should be prioritized
for LTPL. A WMIT might suitably represent waiting list mortality.
Zusammenfassung
Hintergrund In Deutschland erfolgt durch die primäre Berücksichtigung der Dringlichkeit eine
Lebertransplantation nach dem Prinzip „sickest first“. Dies führt dazu, dass Lebertransplantationen
oft erst bei Patienten mit sehr hohem MELD-Score durchgeführt werden können oder dass
Patienten wegen erworbener Inoperabilität versterben.
Methoden In einer retrospektiven Analyse wurde die Mortalität auf der Warteliste für eine
Lebertransplantation am Universitätsklinikum Regensburg von 2014 bis 2017 untersucht
und es wurden Charakteristika verstorbener und transplantierter Patienten miteinander
verglichen.
Ergebnisse Hauptursache für die Mortalität von Patienten auf der Warteliste für eine Lebertransplantation
waren Sepsis (42,9 %), Tumorerkrankungen (24,3 %) und Blutungen (10,0 %). Risikofaktoren,
auf der Warteliste zu versterben (OR, univariate logistische Regression, p < 0,05)
waren ein akut auf chronisches Leberversagen (ACLF), der Verlust des E-MELDs, eine
Sepsis, eine Pneumonie, ein Erregernachweis, eine Candidämie, ein Intensivaufenthalt,
ein multiples Organversagen und eine invasive Beatmung. In einer multivariaten Analyse
waren Pneumonien und ein hoher MELD Score signifikant mit der Mortalität assoziiert.
Patienten mit E-MELD wurden häufiger transplantiert. Als beste Definition der Wartelistenmortalität
empfehlen wir die Zahl der verstorbenen zu transplantierten Patienten anhand eines
„Waiting List Mortality Index for Transplantation“ (WMIT) zu erfassen. Der durchschnittliche
WMIT in unserer Kohorte war 0,65.
Zusammenfassung Pneumonien und Infektionen in Hoch-MELD-Patienten sind die Hauptursachen für die
Mortalität von Patienten auf der Warteliste für eine Lebertransplantation. Somit sollten
Patienten mit einem durch Infektionen getriggerten ACLF im MELD-System besonders berücksichtigt
werden. Die Warelistenmortalität würde am besten durch einen Mortalitätsindex (WMIT)
widergespiegelt.
Key words
liver transplantation - waiting list - infection - mortality - pneumonia - ACLF -
MELD
Schlüsselwörter
Lebertransplantation - Warteliste - Infektion - Mortalität - Pneumonie - ACLV - MELD