Rofo 2021; 193(06): 716-717
DOI: 10.1055/a-1250-8756
The Interesting Case

Die ileozökale Duplikationszyste als seltene Ursache einer Darminvagination

Corona Metz
1   Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital of Würzburg, Germany
,
Karen Ernestus
2   Institut für Pathologie, Universität Würzburg, Germany
,
Simon Veldhoen
1   Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital of Würzburg, Germany
› Institutsangaben

Einleitung

Die Invagination stellt die häufigste Ursache der akuten intestinalen Obstruktion im Kindesalter dar (Ferrantella A et al. J Pediatr Surg 2020; 55: 1023–1025). Dabei handelt es sich um das Einstülpen eines Darmsegments in ein aboral gelegenes Darmsegment. Bei Kindern invaginiert bevorzugt das terminale Ileum durch die Ileozökalklappe in Zökum und Colon ascendens.

In 90 % der Fälle sind kindliche Darminvaginationen idiopathischer Genese. Da diese gehäuft während oder nach gastrointestinalen Infekten auftreten, wird eine Infekt-assoziierte Hyperplasie des muralen lymphatischen Gewebes verbunden mit einer erhöhten Rigidität der Darmwände als ein möglicher prädisponierender Faktor diskutiert. In 10 % der Fälle liegt der Invagination ein erkennbares pathoanatomisches Korrelat zugrunde. Ursächliche Pathologien umfassen akut oder chronisch entzündliche Veränderungen (Periappendizitis, Zöliakie), kongenitale Anomalien (Duplikationszyste, Meckel-Divertikel, ektopes Pankreasgewebe) und Neoplasien (Lymphome, Metastasen) (DiFiore JW. Semin Pediatr Surg 1999; 8: 214–220).

Wir präsentieren den Fall einer ileozökalen Invagination infolge einer zystischen Darmwandduplikatur.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
21. Dezember 2020

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