Geriatrie up2date 2021; 3(01): 47-60
DOI: 10.1055/a-1275-1933
Varia

Geriatrisch-rehabilitative Versorgung in Deutschland

Umsetzung und Entwicklungsbedarfe
Norbert Lübke

Geriatrisch-rehabilitative Versorgung dient dem Erhalt selbstbestimmter Teilhabe alter Menschen. Sie trägt zur Minderung von Pflegebedürftigkeit bei – eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte. Der Beitrag stellt Zielgruppe, Strukturen, konzeptionelle Besonderheiten sowie Potenziale und Grenzen der derzeitigen geriatrisch-rehabilitativen Versorgung dar. Hieraus ergeben sich Perspektiven für die Weiterentwicklung.

Kernaussagen
  • Geriatrische Rehabilitation arbeitet mit meist multipel beeinträchtigten Patienten mit eingeschränkten Reserven.

  • Dies bedeutet ein erhöhtes Risiko im Rahmen jeglicher Akuterkrankungen, anhaltende Beeinträchtigungen ihrer bisherigen Aktivitäten und Teilhabe zu entwickeln, und rechtfertigt den hohen Anteil von Frührehabilitation in der Geriatrie.

  • Frührehabilitation im Krankenhaus kann – besonders unter den Bedingungen pauschalierter Vergütung im DRG-System – jedoch keine medizinische Rehabilitation ersetzen.

  • Geriatrische Rehabilitationsangebote zur medizinischen Rehabilitation stehen allerdings nicht flächendeckend und nicht in allen Bundesländern zur Verfügung.

  • Darüber hinaus werden rehabilitative geriatrische Angebote weitgehend in stationären Strukturen erbracht. Dies schöpft besondere Vorteile ambulanter und mobiler rehabilitativer Erbringungsformen bisher kaum aus.



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Article published online:
20 January 2021

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