Zusammenfassung
Einleitung Internationale Studien zeigen, dass Pandemien und Quarantäne zu einem signifikant
erhöhten Stressniveau und psychischen Erkrankungen bei Betroffenen führen können.
Untersucht wurden die Stressbelastung und Lebensqualität in ausgewählten Bevölkerungsgruppen
in der Frühphase des Lockdowns der Corona-Pandemie. Vorgestellt werden Assoziationen
von Copingstrategien mit wahrgenommener Stressbelastung und Assoziationen von Aktivitäten
zur Steigerung des Wohlbefindens mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität als ein
Aspekt des Wohlbefindens.
Methodik Es wurden Daten der ersten Befragungswelle der CoPa-Studie ausgewertet, die mittels
Online-Befragung erhoben wurden. Gruppenunterschiede hinsichtlich Stress und Lebensqualität
wurden mittels Chi-Quadrat-Tests bzw. T-Tests explorativ geprüft. Assoziationen von
Copingstrategien mit Stress und von Aktivitäten zur Steigerung des Wohlbefindens mit
der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurden mit linearen Regressionsanalysen berechnet.
Ergebnisse Unter den 5315 Teilnehmenden zeigten Personen mit gefährdeter psychischer Gesundheit
und Personen, die nicht in die Öffentlichkeit gingen, signifikant häufiger als andere
Teilnehmende Anzeichen für Depressionen, Angststörungen und Stress. Personen mit Kindern
bis 12 Jahren zeigten signifikant höhere Stresswerte als andere, ihre gesundheitsbezogene
Lebensqualität war vergleichbar. Wahrgenommene soziale Unterstützung und Selbstwirksamkeit
erwiesen sich als Ressourcen für die Stressbelastung. Humor, körperliche Aktivitäten,
gesunde Ernährung, die Beibehaltung von Tagesroutinen und die Verfolgung von konkreten
Zielen waren positiv mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität assoziiert.
Diskussion Personen mit gefährdeter psychischer Gesundheit benötigen in Zeiten mit reduzierten
Kontaktmöglichkeiten therapeutische Angebote. Ausgewählte Maßnahmen zur Steigerung
des Wohlbefindens scheinen wirksam zu sein und sollten empfohlen werden.
Abstract
Introduction International studies indicate that pandemics and quarantine can lead to significantly
increased stress levels and mental illness in those affected. Stress levels and quality
of life in selected population groups in the early phase of the lockdown of the corona
pandemic were examined. Associations of coping strategies with perceived stress levels
and associations of activities to increase well-being with health-related quality
of life as an aspect of well-being are presented.
Methods Data from the first survey wave of the CoPa study were evaluated, which were collected
via online survey. Group differences regarding stress and quality of life were explorative
tested by means of Chi-square tests and T-tests. Associations of coping strategies
with stress and of activities to increase well-being with health-related quality of
life were calculated using linear regression analysis.
Results Among the 5315 participants, persons at risk of mental health and those who did not
go out in public showed signs of depression, anxiety disorders and stress significantly
more often than other participants. Persons with children under 12 years of age showed
significantly higher stress levels than others and their health-related quality of
life was comparable. Perceived social support and self-efficacy proved to be resources
for stress. Humor, physical activity, healthy eating, maintaining daily routines and
pursuing specific goals were positively associated with health-related quality of
life.
Discussion Persons with mental health risks need therapeutic services in times of reduced contact.
Selected measures to increase well-being appear to be effective and should be recommended.
Schlüsselwörter
Corona-Pandemie - Stress - Copingstrategien - gesundheitsbezogene Lebensqualität
Key words
Corona Pandemic - stress - coping strategies - health-related quality of life