Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2020; 17(04): 247-248
DOI: 10.1055/a-1290-2074
Aktuell diskutiert

Test auf DPD-Mangel vor dem Einsatz von Fluoropyrimidinen wie Capecitabine als Kassenleistung

Diana Lüftner
1   Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie (CVK), Charité – Universitätsmedizin Berlin
,
Sara Brucker
2   Forschungsinstitut für Frauengesundheit, Universitätsklinikum Tübingen; Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Senologie
,
Bernhard Wörmann
1   Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie (CVK), Charité – Universitätsmedizin Berlin
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Ab 1. Oktober 2020 ist die Testung auf einen Mangel des Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) als Kassenleistung anerkannt. Die entsprechende Gebührenordnungsposition (GOP) 32 867 wird mit 120 Euro bewertet und zunächst extrabudgetär vergütet. Die Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) ist ein wesentlich für den Abbau von 5-FU und seinen oralen Analoga Capecitabine und Tegafur verantwortliches Enzym. Capecitabine wird häufig in der postneoadjuvanten Chemotherapie sowie in der medikamentösen Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms eingesetzt. Die DPD-Testung sollte regelhaft in der Chemotherapie-Vorbereitung durchgeführt werden. Damit ist die Testung auf einen erblichen DPD-Mangel die erste, als Standard empfohlene, pharmakogenetische Untersuchung beim Mammakarzinom.



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Article published online:
15 December 2020

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