Aktuelle Dermatologie 2021; 47(01/02): 7
DOI: 10.1055/a-1324-9615
Derma-Fokus

Auf einen Blick

M. Peschel
,
S. Bethge
,
C. Bayerl
Auf einen Blick

Anamnestisch sei seit 3 Wochen ein Tumor am rechten Unterbauch bei einem 85-jährigen Patienten gewachsen ([Abb. 1]). 2018 war ein noduläres malignes Melanom an selber Stelle entfernt worden (Tumordicke 2,0 mm, pT2bN0M0). Eine hautärztliche Anbindung hatte nicht bestanden. Der Patient versorgt sich selbst zuhause und lebt mit seiner Partnerin. Das MRT/CT des Kopfes zeigte ein 4 × 2,5 × 3,5 cm messendes, zuvor unbekanntes Meningeom (Einschätzung Tumorboard, keine MM-Filia) in Höhe Gyrus frontalis superior, Sinus sagittalis superior, Meningenkontakt und Knocheninfiltration. Im CT-Thorax fanden sich multiple bilaterale Melanom-Filiae, keine Filiae im MRT des Bauchraums. Das Rezidiv des Melanoms an der Bauchhaut mag aufgrund des zerebralen Prozesses oder unabhängig davon negiert oder verdrängt worden sein. Nach operativer Entfernung des Lokalrezidives an der Bauchhaut erbrachte die Mutationsanalyse einen BRAF-negativen Befund. Eine palliative Immuntherapie mit Nivolumab wurde eingeleitet, ebenso der Erst-Kontakt zu einer palliativen Versorgung hergestellt.

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Abb. 1 Erythematöser, blutender, teils nekrotischer und superinfizierter Knoten an der Bauchhaut rechts auf 6,0 × 5,0 × 4,0 cm.


Autoren: Dr. Maria Peschel, Dr. Sabine Bethge, Prof. Dr. med. Christiane Bayerl,
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken, Hauttumorzentrum Wiesbaden, Ludwig-Erhard-Straße 100, 65199 Wiesbaden, Deutschland, christiane.bayerl@helios-gesundheit.de
Literatur: Tas F, Erturk K. Recurrence behavior in early-stage cutaneous melanoma: pattern, timing, survival, and influencing factors. Melanoma research 2017; 27: 134–139



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Article published online:
08 February 2021

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