Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2021; 8(01): 8-9
DOI: 10.1055/a-1349-0558
Diskussion
Aorta

Revaskularisation von okkludierten renalen Stent-Grafts verbessert Nierenfunktion

Der Verschluss der Nierenarterien ist selten, kann jedoch signifikante Morbidität verursachen, wie schwer zu behandelnde Hypertension oder reduzierte Nierenfunktion. Im Falle einer beidseitigen Okklusion oder bei nur einer Niere kann eine dauerhafte Abhängigkeit von der Hämodialyse resultieren. Der Verschluss der Nierenarterie wird in der Ära der komplexen endovaskulären Chirurgie immer relevanter. Der akute Verschluss von renalen Bridging-Stent-Grafts nach Aortenoperation mit fenestrierten oder gebranchten Grafts (F/B-EVAR) ist eine bekannte Komplikation mit hoher Morbidität. Die Machbarkeit und der Effekt einer zeitnahen oder verzögerten Revaskularisation der Nierenarterien wurde in der Literatur bislang nicht adäquat berichtet.

Fazit

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Revaskularisation von verschlossenen renalen Bridging-Stent-Grafts nach EVAR eine sichere und durchführbare Methode ist, die zu einer signifikanten Verbesserung der Nierenfunktion führen kann, dies auch nach längerer Ischämiezeit oder bei beidseitiger Okklusion. Auch die Langzeitoffenheit, so die Autoren, rechtfertigt ein initial aggressives Management des Nierenarterienverschlusses. Als Limitationen ihrer Studie führen die Autoren u. a. das retrospektive Design und das Fehlen einer Kontrollgruppe in Hinblick auf eine nicht durchgeführte Revaskularisation an.



Publication History

Article published online:
10 March 2021

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