Fortschr Neurol Psychiatr 2021; 89(04): 141-142
DOI: 10.1055/a-1353-1524
Fokussiert

Unterstützt der Einsatz von transkranieller Magnetstimulation den Effekt von Laufbandtraining bei Patienten mit Morbus Parkinson?

Contributor(s):
Johannes Levin

Gangstörungen tragen bei Patienten mit der Parkinson-Krankheit (PK) ganz wesentlich zur Behinderung bei. Es ist bekannt, dass Laufbandtraining das Gangbild verbessern kann. Weiter ist bekannt, dass die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) des motorischen Kortex positive Effekte auf das Gangbild bei PK hat. Mechanistisch wird davon ausgegangen, dass die rTMS der funktionellen Netzwerkstörung bei PK entgegenwirken kann. Allerdings ist bisher nichts über die Langzeitwirkungen und die Details der elektrophysiologischen Wirkmechanismen bekannt. rTMS- Frequenzen über 5 Hz steigern die Erregbarkeit des Motorkortex, wohingegen Frequenzen unter 1 Hz die Erregbarkeit senken. Insbesondere die Steigerung der kortikalen Erregbarkeit kann das motorische Lernen verbessern, was auf der Prozessebene als „Gating“ beschrieben ist.

Auf Grundlage dieser Daten wurde in der vorliegenden Studie untersucht, wie sich rTMS mit Stimulationsfrequenzen von entweder 1 Hz oder 25 Hz im Vergleich zu Schein-rTMS auf die Effekte von Laufbandtraining bei PK auswirkt. Zu diesem Zweck wurden PK Patienten über 3 Wochen in drei Gruppen zuerst mit rTMS mit einer Stimulationsfrequenz von 1 Hz, von 25 Hz oder mit Schein-rTMS behandelt und anschließend auf dem Laufband trainiert. Als Endpunkte wurden die maximale Geschwindigkeit auf dem Laufband unmittelbar nach Abschluss des 3-wöchigen Trainings, nach einem Monat und nach 3 Monaten untersucht. Darüber hinaus wurde der Effekt von rTMS auf die Erregbarkeit des Motorkortex zwischen 1 Hz und 25 Hz rTMS verglichen.



Publication History

Article published online:
15 April 2021

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