Frauenheilkunde up2date 2021; 15(05): 435-452
DOI: 10.1055/a-1364-0952
Gynäkologische Onkologie

Pathologie ausgewählter epithelialer Neoplasien der Brust – Teil 2

Ramona Erber
,
Katharina Grasruck
,
Fabienne Lange
,
Arndt Hartmann
,
Rüdiger Schulz-Wendtland
,
Caroline Preuß
,
Marius Wunderle
,
Sebastian M. Jud
,
Peter A. Fasching
,
Matthias W. Beckmann
,
Carolin C. Hack

Neue Erkenntnisse in der histopathologischen und molekular-pathologischen Diagnostik und Früherkennung von Neoplasien ermöglichen individualisiertere und tumorspezifischere Behandlungen. Die rechtzeitige Therapie von Präkanzerosen soll die Entstehung eines invasiven Mammakarzinoms verhindern. Beim Mammakarzinom soll eine präzise und zielgerichtete Therapie die Prognose verbessern, die Mortalität senken und eine Übertherapie vermeiden.

Kernaussagen
  • Zur histologischen und molekular-pathologischen Diagnosesicherung invasiver epithelialer Neoplasien der Mamma ist die Bestimmung des Tumortyps, des Gradings, des Proliferationsfaktors Ki-67 und der Immunhistochemie (ER, PR, HER2) Standard.

  • Die Befundung histopathologischer Präparate sollte stets sorgfältig und mit entsprechender Expertise erfolgen, da sie Konsequenzen für die weitere Therapie und die Prognose hat.

  • Die interdisziplinäre Behandlung (Gynäkologie, Radiologie, Pathologie, Strahlentherapie, etc.) in spezialisierten Brustzentren resultiert in einem besseren Überleben der MammakarzinompatientInnen.

  • Das Mammakarzinom zählt aufgrund seiner unterschiedlichen histomorphologischen und molekularen Ausprägungen und der daraus resultierenden mannigfaltigen Therapiemöglichkeiten zu den komplexen onkologischen Erkrankungen.

  • Essenziell ist beim Mammakarzinom eine individualisierte, zielgerichtete Therapie, die genau auf die biologischen Eigenschaften des Tumors zugeschnitten ist.

  • Entscheidend für die richtige Therapie des invasiven Mammakarzinoms ist der molekulare Subtyp des Tumors.

  • Es sollten bei den Untersuchungen zunehmend molekular-pathologische Aspekte gemäß dem neuesten Wissensstand der Forschung berücksichtigt werden. Dies ermöglicht den PatientInnen den Zugang zu neuen Therapieformen, wie z. B. den Immuncheckpoint-Inhibitoren.

  • Alle Fortschritte im Bereich der pathologischen Untersuchung und der therapeutischen Möglichkeiten invasiver Neoplasien münden letztendlich in eine interdisziplinäre, risikoadaptierte und tumorspezifische Behandlung mit dem Ziel, die Mortalitätsrate zu senken.



Publication History

Article published online:
18 October 2021

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