physiopraxis 2021; 19(03): 1
DOI: 10.1055/a-1368-2192
Editorial

Gar nichts passiert. Auch schön.

Marisa Hoffmann

Heute darf ich für Sie ein Editorial schreiben – nur worüber? Denn es ist eigentlich nix los. Wir sind im Lockdown, das kennen wir. An die Schutzausrüstung haben wir uns gewöhnt, die Hygienepläne haben wir verinnerlicht und spulen sie ab, wir bilden uns per Zoom fort und lehren ebenso. Impfungen bekommen wir noch nicht. Die Montagsfrage an die Patienten „Wie war Ihr Wochenende?“ können wir uns sparen, da ist auch nix passiert. Es läuft – keine neuen Aufreger.

Verstehen Sie mich nicht falsch, es gibt stündlich noch ausreichend Dinge, die meinen Blutdruck in die Höhe treiben, und viel zu tun gibt es auch. Es ist nicht langweilig, vor allem wenn Sie Kinder im Homeschooling betreuen, aber monoton.

„Monotonie kann der Antrieb für Neues sein.“

Mozart soll angeblich in seinem Tagebuch geschrieben haben: „Gar nichts passiert. Auch schön.“ Das ist mein Blick auf diese Pandemie-Wintermonate. „Langeweile“ – in meinem Fall Monotonie – fördert Kreativität. Endlich genug Muße, in der (Fach-)Literatur zu lesen und die Gedanken mal schweifen zu lassen. Kaum Ablenkung. Es kommen neue Ideen für die Praxis, Lehre und die Optimierung von Prozessen. Genial!

Es ist fad momentan, doch könnten Sie dem auch etwas Positives abgewinnen. Genießen Sie das Schmökern in der aktuellen physiopraxis-Ausgabe. Es sind viele wunderbare Denkanstöße dabei.

Und weiterhin gilt: Bleiben Sie bitte gesund!

Alles Gute

Marisa Hoffmann



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Article published online:
12 March 2021

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