Z Orthop Unfall 2022; 160(05): 559-563
DOI: 10.1055/a-1419-0584
Original Article/Originalarbeit

Verletzungen mit E-Scootern – erste Ergebnisse zu Epidemiologie und Verletzungsmustern

Article in several languages: English | deutsch
Sarah Heuer
1   Trauma Surgery, Asklepios Clinics Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
,
Sönke Landschoof
2   Trauma and Hand Surgery, Geriatric Trauma Center, Schön Clinic Hamburg Eilbek, Hamburg, Germany
,
Patrick Kornherr
1   Trauma Surgery, Asklepios Clinics Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
,
Ben Grospietsch
1   Trauma Surgery, Asklepios Clinics Hamburg GmbH, Hamburg, Germany
,
Christian A. Kühne
2   Trauma and Hand Surgery, Geriatric Trauma Center, Schön Clinic Hamburg Eilbek, Hamburg, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund In Deutschland sind bislang ungefähr 30 000 sog. E-Scooter, die auf Mietbasis benutzt werden können, zugelassen. Mit dieser neuen Mobilitätsform sind auch erste Verletzungen durch den Gebrauch der Elektroroller aufgetreten.

Patienten/Material und Methoden Ziel der Arbeit sollte es sein, einen ersten Überblick zur Verletzungshäufigkeit, -schwere und -lokalisation sowie zu epidemiologischen Daten der E-Scooter-Benutzer zu erhalten. Seit Juni 2019 werden alle Patienten, die eine Verletzung im Zusammenhang mit einem E-Scooter erlitten haben, prospektiv in einem eigenen E-Scooter-Register (E-SCORE) erfasst.

Ergebnisse 90 Patienten sind im Beobachtungszeitraum verunfallt und mussten in unserer Klinik versorgt werden. Das Durchschnittsalter lag bei 35,6 Jahren (± 15,4); 34,4% waren weiblichen Geschlechtes, 65,6% Männer. Insgesamt fanden sich 32 Frakturen und 7 ligamentäre Gelenkverletzungen. Leichte Schädel-Hirn-Traumen (SHT) fanden sich 7-mal, 3-mal lag ein schweres SHT mit intrazerebraler Verletzung vor.

Schlussfolgerung Durch den Gebrauch von E-Scootern ist es zu einer Zunahme von Verletzungen durch die Verwendung dieser neuen Transportmittel im Straßenverkehr gekommen. Kopfverletzungen haben einen hohen Anteil an der Gesamtverletzungszahl und können für den Patienten fatale Folgen haben. Eine konsequente Helmbenutzung ist – solange keine Helmpflicht besteht – anzuraten, um den Kopf bestmöglich zu schützen. Wenngleich die Entwicklung der Mikromobilität abzuwarten bleibt, sollten bereits frühzeitig epidemiologische und Unfalldaten z. B. in einem bundesweiten Register zusammengeführt werden.



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Article published online:
03 May 2021

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