Im OP 2021; 11(04): 180
DOI: 10.1055/a-1441-4328
DGF-Mitteilungen

Liebe DGF-Mitglieder, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Petra Becker
,
Martina Losch
,
Antje Scheer

ein gutes Klima im OP, geht das überhaupt bei all dem Stress und schnell – schnell – schnell? Ja, es geht und die Investition lohnt sich. Wir möchten Ihnen einige Anregungen aus unserem Berufsalltag geben.

Eine positive Einstellung zur Arbeit ist natürlich die Grundlage für alles. Das Verständnis für Kollegen, für das Management und die Arbeitszeiten helfen bei möglichen Problemfeldern – und um sie zu umschiffen, ist eine positive Haltung von Vorteil. In der Ausbildung haben wir viel über die Bedeutung einer guten Kommunikation gelernt, wir kennen die Grundlagen des OP-Managements und der Klinik, auch die Arbeitszeiten sind geregelt. Schon bei der Berufsentscheidung ist uns klar, dass es im OP keinen „08/15-Job“ gibt – das macht die Arbeit im OP so reizvoll.

Bei der Morgenbesprechung wird der Grundstein für einen entspannten oder stressigen Tag gelegt. Hier ist die OP-Leitung gefragt: Gelingt es ihr, mit positiven oder motivierenden Äußerungen die Kollegen in die OP-Säle zu schicken? Wertvolle Informationen regelmäßig und zeitnah weiterzugeben, auf Fortbildungen aufmerksam zu machen oder den gestrigen Tag positiv zu reflektieren – das alles hilft, um den Tag bestmöglich zu beginnen. Wenn Kritik notwendig ist, sollte sie wohlwollend formuliert werden und nie persönlich angreifen.

Wie können wir verhindern, dass wir uns trotzdem immer wieder über die gleichen Dinge aufregen? Kollegen, Abläufe und Arbeitszeiten gleichen sich doch Tag für Tag …

Wenn der Tag im Stress begonnen hat, ist es umso schwerer, in kritischen Momenten gelassen zu bleiben. Dann zählt man besser kurz bis zehn, holt tief Luft und fühlt noch einmal genau nach, ob der Ärger berechtigt ist. Meist ist es dann schon gar nicht mehr so dringend. Im Kopf arbeitet man noch ein paar zusätzliche Gesichtspunkte durch und schon wird der Blick klarer.

Auch Augen können lachen, das haben wir im OP unter der Maske schon früh gelernt. Ein nettes Zwinkern zu Kolleginnen und Kollegen, wenn jemand nicht so gut drauf ist, hilft immer. Ein paar lobende Worte zum Saalpartner heben die Stimmung und gleich läuft es viel besser und entspannter für alle.

Eine freundliche Deko im Aufenthaltsraum lässt den Pausenkaffee nochmal so gut schmecken. Und wenn jeder sein Geschirr wegräumt, sieht es auch gleich wieder ordentlich aus. Viel Gelächter und strahlende Gesichter gibt es bei Stoffhauben mit tollen Motiven, die von der Hygiene-Abteilung zugelassen sind. Schöne kräftige Farben und Motive wie Autos, Tiere und Landschaften zaubern ein Lächeln ins Gesicht.

Man kann nicht mit allen Kolleginnen und Kollegen ein freundschaftliches Arbeitsverhältnis haben, aber man kann mit allen ein professionelles Arbeitsverhältnis haben. Als Team sind wir für die Patienten da. Das geht nur mit respektvoller Kommunikation und gut implementierten Standards. Wie überall gilt: Der Ton macht die Musik.

Nach Dienstschluss noch gemeinsam eine Tasse Kaffee trinken, vielleicht sogar im Lieblingscafé den Arbeitstag Revue passieren lassen, die eine oder andere Anekdote austauschen, so geht es vergnügt in den Feierabend. Regelmäßige Treffen des OP-Teams außerhalb der Klinik sind empfehlenswert. Gemütlich beisammensitzen, etwas trinken und essen und vieles besprechen, wozu sonst keine Gelegenheit ist – all das fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und die gute Zusammenarbeit.

Probieren Sie es aus, arbeiten Sie nicht nur mit, sondern auch an Ihrem Team. Gemeinsam lachen erhöht die Effektivität, verringert die Fehlerquote und erleichtert die Arbeit im OP.

Diese Zeilen aus einem „Gelassenheitsgebet“ (zu dem keine belegten Quellen bekannt sind) möchten wir Ihnen noch mit auf den Weg geben: Möge ich die Gelassenheit haben, zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann. Möge ich den Mut haben, zu ändern, was ich ändern kann. Möge ich die Weisheit haben, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Ihre Petra Becker, Martina Losch und Antje Scheer

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c/o Antje Scheer, DGF-Geschäftsstellenleitung

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Verantwortlich für den Inhalt: Petra Becker, Martina Losch, Antje Scheer



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Article published online:
22 June 2021

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