Aktuelle Urol 2021; 52(05): 430
DOI: 10.1055/a-1469-0380
Tipps und Tricks

Der Blasenspritzen-Unterdruck-Test

1   Klinik für Urologie, Ev. Krankenhaus Witten gGmbh, Witten, Deutschland
2   Lehrstuhl für Geriatrie, Universität Witten/Herdecke, Witten
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Blasenspritzen neuerer Bauart sind so passgenau gearbeitet, dass bereits ein kleines Verkanten des eigentlichen Glaskolbens in seiner Metall-Führung oder das zu lockere Einschrauben des „Deckels“ zu kleinen Undichtigkeiten führen. Diese Undichtigkeiten lassen ein Absaugen z. B. von Blutkoageln oder größeren, weicheren Blasentumor-Spänen unmöglich werden, weil die Blasenspritze „Luft zieht“ und keinen Sog aufbaut. Auch ein kräftiges Spülen ist unmöglich, weil Spülflüssigkeit aus der Spritze herausläuft und nicht in die Blase kommt.

Hier kann nach dem Zusammenbau durch einen kleinen Trick geprüft werden, ob die Blasenspritze „wasserdicht“ zusammengebaut wurde: Die Blasenspritze wird halb mit Luft gefüllt und der Ansatz mit einem Finger verschlossen. Wenn es nun unmöglich ist, Luft anzusaugen bzw. herauszubringen, ist die Blasenspritze dicht und wird auch z. B. bei der Evakuation von Tamponadenmaterial funktionieren ([Abb. 1]).

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Abb. 1 „Lufttest“ der Blasenspritze – bei verschlossenem Ansatz wird versucht, Luft zu aspirieren oder herauszubringen. Gelingt dies nicht, ist die Blasenspritze „luft- und wasserdicht“.


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Artikel online veröffentlicht:
24. August 2021

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