PiD - Psychotherapie im Dialog 2022; 23(01): 115
DOI: 10.1055/a-1477-1342
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Ballonfahren, -fliegen oder -schweben? Und wohin eigentlich?

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(Quelle: Hans-Ulrich Wilms)

Vermutlich werden Sie sagen: Natürlich heißt es „fahren“! Aber ich hoffe auf das Verständnis derer, die, wie ich, eine Ballonfahrt zum ersten Mal erleben durften und sich da nicht so sicher sind – zumindest was das subjektive Gefühl angeht …

Aber lassen Sie mich die Geschichte von Anfang an erzählen: Wie so mancher Mensch bekam ich eine Ballonfahrt geschenkt. Freunde und Familie wissen, dass ich große Freude am Fliegen in kleinen Flugzeugen habe, und so war dies möglicherweise einer der Gedanken, die dazu beitrugen. Ich bekam also einen Gutschein überreicht, freute mich und … verschob die Terminanfrage immer wieder. Als ich dann schließlich konkreter werden wollte, sollte ich feststellen, dass es so einfach mit dem Ballon-Losfahren gar nicht ist: Der Terminkalender und das Wetter müssen passen. So verbrachte ich hoffnungsvolle Tage in der Erwartung, dass „es“ klappen möge. Was „es“ aber nicht tat – zumindest zweimal war das Wetter nicht so, dass eine Ballonfahrt möglich gewesen wäre (und aufgrund ergiebigen Regens auch in der Fantasie nicht wirklich eine angenehme Vorstellung auslöste).

Jedoch es kam der Tag, an dem Wind und Wetter zu passen schienen und der Korb über Dresden abheben sollte. Ein Kleinbus mit einem Anhänger hielt auf einem größeren Wiesenareal, die dorthin bestellten Gutscheininhaber warteten schon. Mit ein wenig Erklärung und Mithilfe gelang es problemlos, aber schon unter großem Staunen, den Ballon zu entfalten und in den Korb zu klettern (was nicht jedem mit Anmut und Grazie möglich war). Einmal drinnen, hob sich der Korb wie von Geisterhand unmerklich immer mehr und … ja, was nun? Fuhr oder schwebte das Gefährt (oder „Gelüft“) in Richtung Zwinger und Frauenkirche? Dort „standen“ wir eine Weile – sehr zur Freude der fotografierenden Insassen und so langsam zur Sorge des Fahrers (was er uns jedoch freundlicherweise verschwieg). Dieser war mithilfe von mehr oder weniger heißer Luft wenig entspannt auf der Suche nach einer Windströmung, die den Ballon über ein Gelände führen sollte, das zur Landung geeignet erschien …

Als der Ballon dann in Sichtweite einer Uferwiese mit nur geringer Höhe das Blaue Wunder passierte, wurde sehr deutlich, dass dies nicht so ganz der Plan gewesen war: Die mitgenommenen Heliumflaschen waren ausnahmslos aufgebraucht und die Wiese kam zur rechten Zeit für eine weiche Landung – unter reger Anteilnahme fahrradfahrender Elbuferbesucher.

Dr. Bettina Wilms, Querfurt



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Article published online:
18 February 2022

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