Bevor der wohlhabende Kaufmann Johann von Wespien, ehemaliger Bürgermeister der Stadt
Aachen, im Jahr 1759 kinderlos verstarb, verabredete er mit seiner Frau Anna Maria,
was sie alles mit dem ihr vermachten, beträchtlichen Vermögen anzustellen habe. Unter
anderem erhielt sie den Auftrag, eine eigene Klinik für 12 kranke und arme Männer
aus beiderseitigen Familien zu eröffnen, die in vertrauter Umgebung nah ihrer Angehörigen
behandelt werden sollten. Zu dieser Zeit existierte dort nämlich nur eines für arme
Frauen: das bereits 1336 gegründete Elisabeth-Hospital. Anna von Wespien folgte den
Wünschen ihres Mannes und konnte 1769 das Marianische Spital für Männer 100 Meter
neben dem Elisabeth-Hospital noch selbst einweihen. Einige sehen den gemeinnützigen
Zweck der Wespiens als Gründungsmythos des Universitätsklinikums Aachens an. Aus 12 Betten
für Arme sind inzwischen etwa 1500 für alle geworden. Mit seinen 34 Fachkliniken und
27 angegliederten Instituten gehört der in die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule
Aachen eingegliederte medizinische Komplex zu den größten Europas. 7000 Mitarbeiter
tun hier Dienst und folgen den Spuren dutzender namhafter Mediziner.