TumorDiagnostik & Therapie 2021; 42(05): 396
DOI: 10.1055/a-1489-5122
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Vom Marianischen Spital zum Prinzenkarneval

Bevor der wohlhabende Kaufmann Johann von Wespien, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Aachen, im Jahr 1759 kinderlos verstarb, verabredete er mit seiner Frau Anna Maria, was sie alles mit dem ihr vermachten, beträchtlichen Vermögen anzustellen habe. Unter anderem erhielt sie den Auftrag, eine eigene Klinik für 12 kranke und arme Männer aus beiderseitigen Familien zu eröffnen, die in vertrauter Umgebung nah ihrer Angehörigen behandelt werden sollten. Zu dieser Zeit existierte dort nämlich nur eines für arme Frauen: das bereits 1336 gegründete Elisabeth-Hospital. Anna von Wespien folgte den Wünschen ihres Mannes und konnte 1769 das Marianische Spital für Männer 100 Meter neben dem Elisabeth-Hospital noch selbst einweihen. Einige sehen den gemeinnützigen Zweck der Wespiens als Gründungsmythos des Universitätsklinikums Aachens an. Aus 12 Betten für Arme sind inzwischen etwa 1500 für alle geworden. Mit seinen 34 Fachkliniken und 27 angegliederten Instituten gehört der in die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen eingegliederte medizinische Komplex zu den größten Europas. 7000 Mitarbeiter tun hier Dienst und folgen den Spuren dutzender namhafter Mediziner.



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Article published online:
29 July 2021

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