Gastroenterologie up2date 2021; 17(04): 367-379
DOI: 10.1055/a-1502-4925
Spezielle Themen

Gastroenterologische Komplikationen des Diabetes mellitus: Gastroparese

Anna-Lena Weber
,
Holger Leitolf
,
Heiner Wedemeyer

Die diabetische Gastroparese stellt eine große Herausforderung für den klinischen Alltag dar. Durch die unspezifischen Symptome wird die Diagnose – wenn überhaupt – meist erst nach langer Verzögerung gestellt. Der Leidensdruck der Patienten ist häufig hoch. Wir möchten daher das Augenmerk auf diese wichtige Komplikation lenken, um in Zukunft eine bessere Versorgung betroffener Patienten zu gewährleisten.

Kernaussagen
  • Die diabetische Gastroparese ist eine mikrovaskuläre Komplikation des Diabetes mellitus, deren Häufigkeit zunimmt.

  • Die Diagnose umfasst den Nachweis einer Magenentleerungsstörung einhergehend mit dyspeptischen Beschwerden. Eine mechanische Ursache muss zuvor ausgeschlossen werden.

  • Zur weiterführenden Diagnostik stehen sowohl die Magenentleerungsszintigrafie, der 13C-Atemtest als auch die kabellose Motilitätskapsel zur Verfügung, wobei die Szintigrafie den Goldstandard darstellt.

  • Die Therapie der diabetischen Gastroparese ist vor allem eine diätetische Therapie. Medikamentöse Therapieverfahren sind begrenzt.

  • Für therapierefraktäre Patienten stehen interventionelle und chirurgische Verfahren zur Verfügung, deren Einsatz individuell abgewogen werden muss.



Publication History

Article published online:
03 December 2021

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