Rofo 2021; 193(11): 1318-1326
DOI: 10.1055/a-1502-7541
Chest

Evaluation der diagnostischen Genauigkeit und der Strahlendosis der Dual-Energy-Computertomografie (DECT) bei chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH)

Article in several languages: English | deutsch
Armin Schüßler
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital Gießen, Justus Liebig University, Gießen, Germany
2   Member of the German Centre for Lung Research (DZL), Germany
,
Manuel Richter
2   Member of the German Centre for Lung Research (DZL), Germany
3   Department of Internal Medicine II, University Hospital Gießen, Justus Liebig University, Gießen, Germany
,
Khodr Tello
2   Member of the German Centre for Lung Research (DZL), Germany
3   Department of Internal Medicine II, University Hospital Gießen, Justus Liebig University, Gießen, Germany
,
Dagmar Steiner
2   Member of the German Centre for Lung Research (DZL), Germany
4   Department of Nuclear Medicine, University Hospital Gießen, Justus Liebig University, Gießen, Germany
,
Werner Seeger
2   Member of the German Centre for Lung Research (DZL), Germany
3   Department of Internal Medicine II, University Hospital Gießen, Justus Liebig University, Gießen, Germany
,
Gabriele Anja Krombach
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital Gießen, Justus Liebig University, Gießen, Germany
2   Member of the German Centre for Lung Research (DZL), Germany
,
Fritz Christian Roller
1   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, University Hospital Gießen, Justus Liebig University, Gießen, Germany
2   Member of the German Centre for Lung Research (DZL), Germany
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Zusammenfassung

Ziel Ziel der Studie war es herauszufinden, wie exakt die diagnostische Genauigkeit der computertomografischen Pulmonalisangiografie (CTPA) unter Hinzunahme von Dual-Energy und Rekonstruktionen von Jodkarten bei der Diagnosestellung einer CTEPH ist. Zudem wurde die Übereinstimmung der CTPA mit der Ventilations-/Perfusionsszintigrafie (V/Q-SPECT) bei der Detektion von Embolien und Perfusionsausfällen untersucht. Ein weiteres Ziel war es, die applizierte Strahlenexposition beider Techniken miteinander zu vergleichen.

Material und Methoden 71 Patienten (49 Frauen) mit dem Verdacht auf eine CTEPH wurden in diese prospektive Studie eingeschlossen. Die Patienten erhielten eine V/Q-SPECT und eine Dual-Energy-CTPA und hieraus rekonstruierte Jodkarten. Die Analyse der CTPA und der Jodkarten erfolgte durch einen erfahrenen Radiologen, verblindet zu den klinischen Angaben und in Unkenntnis des V/Q-SPECT-Befundes. Die Ergebnisse wurden mit dem Befund der V/Q-SPECT verglichen. DLP und die applizierten Radionuklidmengen (MAA, Technegas) wurden zur Ermittlung der Strahlenexposition erfasst.

Ergebnisse Die DECT erzielte eine Sensitivität von 1,000, eine Spezifität von 0,966, einen PPV von 0,867 und einen NPV von 1,000. Zwischen den beiden Untersuchungsmodalitäten gab es, in Bezug auf die Strahlenexposition, nahezu keinen Unterschied (1,911 mSv vs. 1,892 mSv). Die Untersuchungsmodalitäten zeigten im Hinblick auf Perfusionsdefizite eine hohe Übereinstimmung (1177/1278 Segmente, 92,09 %; κ = 0,5938).

Schlussfolgerung Die DECT präsentierte sich, in Kombination mit den Jodkarten, als potenzielle Alternative zum gegenwärtigen bildgebenden Verfahren der ersten Wahl, der V/Q-SPECT. Bei der Erstellung zukünftiger diagnostischer CTEPH-Untersuchungsalgorithmen sollte die Implementierung der DECT erwogen werden.

Kernaussagen:

  • Die DECT stufte alle CTEPH-Patienten als richtig positiv ein.

  • Hohe Übereinstimmung zwischen DECT und V/Q-SPECT bei der Einteilung pathologischer Segmente.

  • Strahlenexposition DECT-Untersuchung und V/Q SPECT kein signifikanter Unterschied.

  • Trotz eingesparter Strahlendosis keine Einbußen der Bildqualität.

Zitierweise

  • Schüßler A, Richter M, Tello K et al. Evaluation of Diagnostic Accuracy and X-Ray Exposure of Dual-Energy Computed Tomography (DECT) in the Course of Chronic Thromboembolic Pulmonary Hypertension (CTEPH). Fortschr Röntgenstr 2021; 193: 1318 – 1326



Publication History

Received: 06 November 2020

Accepted: 12 April 2021

Article published online:
17 June 2021

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