Notaufnahme up2date 2022; 04(04): 361-381
DOI: 10.1055/a-1526-4665
Thorax, Herz und Atemwege

Periphere arterielle Verschlusskrankheit

Artis Knapsis
,
Julian-Dario Rembe

Die akute und kritische Beinischämie der unteren Extremitäten bei Patienten mit einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist ein Notfall und ist mit hoher Morbidität und Letalität verbunden. Sofortige Diagnosestellung und Therapieeinleitung sind entscheidend, um den Extremitätenverlust und lebensbedrohliche Organkomplikationen zu vermeiden.

Kernaussagen
  • Bei allen symptomatischen pAVK-Patienten ist eine Sekundärprophylaxe mit einem Thrombozytenaggregationshemmer und einem Lipidsenker indiziert.

  • Das pAVK-Stadium IIb nach Fontaine ist eine relative Indikation zur Revaskularisation, eine invasive Therapie ist nur dann indiziert, wenn alle konservativen Verfahren ausgeschöpft wurden.

  • Die Patienten mit pAVK im fortgeschrittenen Stadium bzw. chronisch-kritischer Extremitätenischämie zeigen eine hohe Morbidität und Letalität.

  • Bei Patienten mit akuter Extremitätenischämie und sensomotorischen Ausfällen ist eine sofortige Revaskularisation sowie ggf. prophylaktische Fasziotomie der Unterschenkelkompartimente indiziert.

  • Die Akuttherapie bei akuter Extremitätenischämie ist effektive Heparinisierung, Watteschutzverband und Tieflagerung der Extremität.

  • Die farbkodierte Duplexsonografie ist die Untersuchung der ersten Wahl zur Abklärung der akuten oder chronischen pAVK.

  • Gefäßverschlüsse und -stenosen können endovaskulär, offen-chirurgisch oder bei Mehretagen-pAVK mittels Hybrideingriff therapiert werden.



Publication History

Article published online:
12 October 2022

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