Zusammenfassung
Hintergrund Frageninventare, z. B. der APHAB, stellen zusammen mit sprachaudiometrischen Untersuchungen
die beiden wesentlichen Elemente zur Messung des Erfolgs einer Hörgeräteversorgung
(HGV) dar. Diese Studie untersucht die Korrelationen zwischen den Messergebnissen
im Freiburger Einsilbertest ohne und mit Störschall (FBE, FBE-S) und den APHAB-Ergebnissen
vor und nach einer HGV.
Methode Es wurden die Daten zum FBE und FBE-S sowie der zugehörigen APHAB-Fragebögen von
156 Probanden, die im Rahmen einer HGV erhoben wurden, aus einer Datenbank analysiert.
Nach Ausschluss einer Normalverteilung wurden mögliche Korrelationen zwischen den
Ergebnissen nach Spearman und der Effektstärke nach Cohen ermittelt.
Ergebnisse Von den 156 Probanden waren 73 (46,8 %) weiblich und 83 (53,2 %) männlich. Keine
signifikante Korrelation zeigte sich zwischen der EC-, der RV- und der kumulierten
ECBNRV-Skala und dem Gewinn durch eine HGV im FBE und FBE-S (EC: Hören in ruhiger
Umgebung, BN: Hören mit Hintergrundgeräuschen, RV: Hören in hallenden/echoreichen
Räumen). Für die meisten übrigen Korrelationskoeffizienten zeigte sich ein schwach
positiver Effekt, ein mittlerer Effekt ließ sich nur für 6 untersuchte Kombinationen
ermitteln; besonders ausgeprägt war dies für die EC-Skala.
Schlussfolgerung Da die Korrelationen durchweg nicht stark sind, ergibt sich, dass sowohl die sprachaudiometrischen
Ergebnisse als auch die APHAB-Bewertung des Hörvermögens einander ergänzende, jedoch
nicht ganz unabhängige Parameter zur Beschreibung des Hörverlustes und der Hörverbesserung
im Rahmen einer HGV darstellen. Die Effektstärke der Korrelationen ließe sich mit
den individuell unterschiedlichen Fähigkeiten zur Kompensation von Hörverlusten erklären.
Abstract
Background Questionnaires, e. g. the APHAB, and speech-audiometry are the most used elements
in measuring the success of hearing aid fitting (HAF). This study investigates the
correlations between the results of the Freiburg monosyllabic word test without and
with noise (FBE, FBE-S) and the results of the APHAB before and after HAF.
Methods Data of the FBE, the FBE-S, and the APHAB, generated within HAF of 156 subjects were
analyzed. After exclusion of a normal distribution of the data, Spearman’s correlation
and Cohen’s effect size were determined.
Results 73 (46.8 %) of the 156 subjects were females, and 83 (53.2 %) males. No significant
correlation could be found between the EC-, the RV-, and the cumulative ECBNRV-subscale
and the benefit of HAF in the FBE and FBE-S (EC: ease of communication, BN: background
noise, RV: reverberation). Most of the remaining coefficients of correlation had a
weak positive effect size. A middle positive effect size could only be demonstrated
for 6 combinations, for the EC-subscale mostly.
Conclusion The not strong effect sizes could assume that the results in speech-audiometry and
the APHAB are not independent and complementing each other as parameters of hearing
loss and benefit in HAF. The effect size could be explained by individually different
possibilities for the compensation of hearing loss.
Schlüsselwörter
Schwerhörigkeit - Hörgeräteversorgung - Sprachaudiometrie - Freiburger Einsilbertest
- Störschall - APHAB - Qualitätssicherung
Key words
hearing loss - hearing aid fitting - speech-audiometry - Freiburg monosyllabic word
test - noise - APHAB