Open Access
CC BY-NC-ND 4.0 · Aktuelle Kardiologie 2021; 10(06): 537-542
DOI: 10.1055/a-1545-3107
Kurzübersicht

Lebensstil und kardiovaskuläre Gesundheit – wie schädlich sind E-Zigaretten und Shisha-Rauchen?

Lifestyle and Cardiovascular Health – How Harmful are E-cigarettes and Shisha Smoking?
1   Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
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1   Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
2   Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Rhein-Main, Mainz, Deutschland
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1   Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
2   Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Rhein-Main, Mainz, Deutschland
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1   Zentrum für Kardiologie, Kardiologie I, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
2   Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), Standort Rhein-Main, Mainz, Deutschland
› Institutsangaben

http://www.herzstiftung-mainzer-herz.de/herzstiftung/startseite/uebersicht.html
https://dzhk.de/
https://www.boehringer-ingelheim-stiftung.de/was-wir-foerdern/initiativen-fuer-die-region/initiativen-an-der-unimedizin-mainz.html
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Zusammenfassung

Tabakrauchen ist ein Hauptauslöser chronischer nicht übertragbarer Krankheiten und ein Risikofaktor für kardiovaskuläre und pulmonale Erkrankungen. Obwohl der weltweite Tabakkonsum während der letzten 2 Jahrzehnte reduziert wurde, zeigt der Gebrauch von E-Zigaretten und Wasserpfeifen (Shisha) eine pandemische Zunahme mit hohem Anteil jüngerer Anwender. E-Zigaretten sind keine komplett schadensfreie Alternative zu herkömmlichen Tabakzigaretten, auch weil die zahlreichen Geschmacksaromen und die einfache/schnelle Verwendung eine steigende Zahl von abhängigen Anwendern hervorbringt. E-Zigaretten sind nicht unbedingt geeignet, die Nikotinabhängigkeit hinter sich zu lassen. Diese Arbeit bietet eine Übersicht über die kardiovaskulären Gesundheitsauswirkungen des Shisharauchens und E-Zigaretten-Dampfens mit Fokus auf die negativen Effekte auf die Endothelfunktion. Die schädlichen biologischen Auswirkungen der toxischen Inhaltsstoffe dieser Produkte werden vor allem im Hinblick auf oxidativen Stress und Entzündungsreaktionen diskutiert. Abschließend wird der aktuelle Stand hinsichtlich der Empfehlungen, gesetzlichen Regelungen und kommerziellen Werbung kurz zusammengefasst.

Abstract

Tobacco smoking is a major trigger of chronic non-communicable diseases and a risk factor for cardiovascular and lung disease. Whereas global tobacco use was reduced during the last two decades, mostly due to a reduction of female smokers, the use of E-cigarettes and waterpipes (shisha) shows a pandemic growth, especially due to a lower starting age of users. In contrast to marketing arguments E-cigarettes are not a harm-free alternative to tobacco cigarettes. The young starting age, the numerous flavors and the easy/quick usage creates a growing number of addicted users. This also contradicts the main selling argument that E-cigarettes help quitting nicotine addiction. The present review provides an overview on health effects of shisha smoking and E-cigarette vaping with focus on negative effects on endothelial function and cardiovascular health. The adverse effects of the toxic constituents of these products on different biological pathways will be discussed, especially regarding oxidative stress and inflammatory cascades. Finally, the current state-of-the-art of recommendations, regulation and advertising will be briefly summarized.

Was ist neu/wichtig?

Alle Tabakprodukte zusammen (ohne E-Zigaretten) sorgen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für jährlich 8 Millionen Todesfälle. Während das Tabakrauchen in den letzten 2 Jahrzehnten generell zurückgegangen ist, füllen alternative Genussmittel wie E-Zigaretten oder Wasserpfeifen diese Lücke. Es ist wichtig hervorzuheben, dass diese alternativen Genussmittel auch Gesundheitsrisikofaktoren darstellen und keinesfalls geeignet sind, um die Nikotinabhängigkeit zu überwinden. Da das Einstiegsalter bei E-Zigaretten und Wasserpfeifen niedriger liegt als bei klassischen Tabakzigaretten und auch Gelegenheitsanwender durch attraktive Aromastoffe und die einfache Anwendung angelockt werden, muss man zukünftig mit einer neuen Generation von Abhängigen rechnen. Eine große Gefahr liegt darin, dass vor allem E-Zigaretten ohne langjährige Erfahrungen hinsichtlich der gesundheitlichen Risiken auf breiter Front für den Markt zugelassen wurden. Sowohl präklinische Studien als auch klinische Studien sind dringend erforderlich, um die gesundheitlichen Risiken besser abschätzen zu können.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2021

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