Duale Plättchenhemmung verbessert Überleben

Patienten mit chronischer kritischer Extremitätenischämie (chronic limb-threatening ischemia, CLTI) stellen 10 % der Patienten mit pAVK dar. Annähernd 40 % der Patienten müssen im Lauf von 6 Monaten amputiert werden, wenn keine Revaskularisation durchgeführt wird. Das Management der Patienten mit kritischer Ischämie besteht nicht nur aus chirurgischen Interventionen zur Verbesserung der arteriellen Perfusion, sondern auch aus Behandlungsmodalitäten wie einer plättchenhemmenden Therapie. Das optimale Regime für eine Plättchenhemmung bei Patienten nach Revaskularisation aufgrund einer CLTI ist zum jetzigen Zeitpunkt unbekannt, da aktuelle Empfehlungen aus Daten von Studien zu KHK und Schlaganfall extrapoliert wurden.

Fazit

Die Autoren legen eine der größten Studien vor, die Extremitäten-Outcomes und postoperatives Überleben bei Patienten mit CLTI untersuchten. Die duale Plättchenhemmung zum Entlassungszeitpunkt hat einen positiven Effekt auf das amputationsfreie und das Gesamtüberleben nach endovaskulärer und offener Behandlung sowie auf die Reinterventinsquote in der Targetläsion nach endovaskulärer Behandlung. Die duale Plättchenhemmung wirkte sich jedoch nicht positiv auf die Major-Amputationen nach endovaskulärer oder offener Behandlung aus. Die Autoren sehen Limitation ihrer Studie im retrospektiven registerbasierten Design. Außerdem waren in der Datenbank keine Informationen über Drug-eluting-Stents oder Ballone verfügbar, ferner waren die Daten zu Todesursachen, insbesondere aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse, unvollständig.

Publication History

Article published online:
02 September 2021